Genuss Zitate
Die Versklavung der Frau besteht darin, daß die Männer etwas Angenehmes darin finden, sie als einen Gegenstand des Genusses auszubeuten. Nun, so emanzipieren sie denn die Frau, geben ihr alle Rechte, die der Mann besitzt, fahren dabei jedoch fort, sie vom Standpunkt des sinnlichen Genusses zu betrachten, und erziehen sie in diesem Sinne schon, solange sie noch ein Kind ist, sowie auch später für die Gesellschaft. So bleibt sie stets dieselbe erniedrigte, verdorbene Sklavin und der Mann...
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Wo willst du hin?
Wo willst du hin?
Es ist so kalt
Wo willst du hin?
Ich such dich bald
Mir ist kalt, ich bin allein
Es kommt die Frage nach dem Sein
Nach dem großen Sinn des Lebens
Der in Liebe ist gegeben
Um diesen Kreislauf fortzuwähren,
Muss ich für dich sehr viel entbehren
Doch dieses Geben ist Genuss
Die Liebe selbst sie ist ein Muss
Doch wo willst du hin?
Es ist so kalt
Aber wo willst du hin?
Du sagst „Bis Bald“
Ich freu mich auf das Wiedersehen
Dein Gesicht erneut zu erspähen
Denn das...
Frank Korablin
Glücklich, glücklich nenn ich den,
Dem des Daseins letzte Stunde
Schlägt in seiner Kinder Mitte.
Solches Scheiden heißt nicht Sterben;
Denn er lebt im Angedenken,
Lebt in seines Wirkens Früchten,
Lebt in seiner Kinder Taten,
Lebt in seiner Enkel Mund.
O es ist so schön, beim Scheiden
Seines Wirkens ausgestreuten Samen
Lieben Händen zu vertraun,
Die der Pflanze sorglich warten,
Und die späte Frucht genießen;
Im Genusse doppelt fühlend
Den Genuß und das Geschenk.
O es ist so süß,...
Franz Grillparzer
Eros, der Schenk
Ich wähle mir den Liebesgott zum Schenken,
Er füllt den Becher mir aus Zauberkrügen
Und weiß das Herz in seliges Genügen,
Den Sinn in süßen Taumel zu versenken.
Auch lehrt er mich, zu holdem Angedenken
Den Wein zu schlürfen in bedächt'gen Zügen,
Zu zartem Gruße Reim in Reim zu fügen
Und sanft der Musen weißes Ross zu lenken.
Und wenn des Abends Schatten sich verbreiten
Und müd' ich ruhe von des Tages Genusse,
Erregt er sacht der Zither goldne Saiten.
Da muß im Schlaf gleich...
Emanuel Geibel
Schritt für Schritt
Schritt für Schritt
gehen wir aufeinander zu,
kommen wir uns entgegen –
und unserer Zuneigung
auf die Spur.
Schritt für Schritt
lachen wir uns
unsere Ängste vom Leib
tanzen sich unsere Gefühle
das Herz aus der Seele.
Schritt für Schritt
pochen sich unsere Herzen
hautnah heran,
klettern unsere Körper
dem Gipfel des Genusses entgegen.
Schritt für Schritt
entfliehen wir
dem Schatten des Vergangenen,
werfen wir uns sehnsuchtsschwanger
dem Glück der Herzenslust
in die...
Ernst Ferstl
Die Umarmung
Wie um ihren Stab die Rebe
Brünstig ihre Ranke strickt,
Wie der Efeu sein Gewebe
An der Ulme Busen drückt;
Wie ein Taubenpaar sich schnäbelt
Und auf ausgeforschtem Nest,
Von der Liebe Rausch umnebelt,
Haschen sich und würgen läßt:
Dürft' ich so dich rund umfangen!
Dürftest du, Geliebte mich! -
Dürften so zusammenhangen
Unsre Lippen ewiglich!
Dann verschmäht ich alle Mahle,
Wie ich sie auf Erden sah,
Dann sogar im Göttersaale
Nektar und Ambrosia.
Sterben wollt' ich im...
Gottfried August Bürger