Gedanken Zitate (Seite 49)
Mehr noch als jeder andere soll der Philosoph aus jener Urquelle, der anschauenden Erkenntnis, schöpfen und daher stets die Dinge selbst, die Natur, die Welt, das Leben ins Auge fassen, sie und nicht die Bücher zum Texte seiner Gedanken machen, auch stets an ihnen alle fertig überkommenen Begriffe prüfen und kontrollieren, die Bücher als nicht als Quellen der Erkenntnis, sondern nur als Beihilfe benutzen.
Arthur Schopenhauer
Wenn ich aber suche, mir vorstellig zu machen, daß ich vor einem individuellen Wesen stände, zu dem ich sagte: "Mein Schöpfer! Ich bin einst nichts gewesen: du aber hast mich hervorgebracht, sodaß ich jetzt etwas und zwar ich bin" – und dazu noch: "ich danke dir für diese Wohltat" – und am Ende gar: "Wenn ich nichts getaugt habe, so ist das meine Schuld;" – so muß ich gestehn, daß in Folge philosophischer und indischer Studien mein Kopf unfähig geworden ist, einen solchen Gedanken auszuhalten.
Arthur Schopenhauer
Es ist wirklich unglaublich, wie nichtssagend und bedeutungsleer, von außen gesehen, und wie dumpf und besinnungslos, von innen empfunden, das Leben der allermeisten Menschen dahinfließt. Es ist ein mattes Sehnen und Quälen, ein träumerisches Taumeln durch die vier Lebenalter hindurch zum Tode, unter Begleitung einer Reihe trivialer Gedanken.
Arthur Schopenhauer
Wenn man ein einigermaßen ruhiges Leben haben möchte, sollte man sich so früh wie möglich damit abfinden, daß die Leute 100 Mal mehr über einen sprechen und 1000 Mal mehr über einen denken, als man sich in seinen kühnsten Vorstellungen ausmalen kann.
Noch besser ist es, wenn man dabei mit einbezieht, daß mindestens 95% des Geredes und der Gedanken schlicht und ergreifend nicht einmal einen winzigen Bruchteil der Wahrheit enthalten.
Paul Martin Schmidt