Geben Zitate (Seite 18)
Wo willst du hin?
Wo willst du hin?
Es ist so kalt
Wo willst du hin?
Ich such dich bald
Mir ist kalt, ich bin allein
Es kommt die Frage nach dem Sein
Nach dem großen Sinn des Lebens
Der in Liebe ist gegeben
Um diesen Kreislauf fortzuwähren,
Muss ich für dich sehr viel entbehren
Doch dieses Geben ist Genuss
Die Liebe selbst sie ist ein Muss
Doch wo willst du hin?
Es ist so kalt
Aber wo willst du hin?
Du sagst „Bis Bald“
Ich freu mich auf das Wiedersehen
Dein Gesicht erneut zu erspähen
Denn das...
Frank Korablin
Sternenlied
Wir ziehen über Berg und Tal
Und übers weite Meer;
Wir ziehen über Menschenqual
Und Menschenglück daher.
Wir kennen, was in stiller Brust
Sich vor der Welt verhüllt,
Und was mit namenloser Lust
Ein einsam Auge füllt.
Und wenn der Schmerz die Seele quält,
Wir geben ihr die Ruh',
Und wenn die Lieb ihr Glück erzählt,
So hören wir ihr zu.
Wir schau'n auf manches kühle Grab,
An dem ein Mensch sich härmt,
Und schimmern in die Laub' hinab,
In der die Liebe schwärmt.
Ernst Koch
Tagediebe
Wo sie wohnen, wo sie thronen,
alle brauchen Kommissionen,
denn vor der Entscheidungsfindung
und entscheidenden Verkündung
muß der Fall von allen Seiten
diskutiert sein und beizeiten
die Bezweifler überwinden,
die ihn problematisch finden
und die Sache nicht beleben,
weil sie zu bedenken geben,
daß man, wenn man dieses wüßte,
jenes noch bedenken müßte
und – sofern man es bedacht –
anderes Kopfzerbrechen macht,
was hier im Gesamtgeschehen
doch noch gar nicht abzusehen!
Unbedenklich...
Klaus Klages
Frühlingsglaube
Es wandert eine schöne Sage
Wie Veilchenduft auf Erden um,
Wie sehnend eine Liebesklage
Geht sie bei Tag und Nacht herum.
Das ist das Lied vom Völkerfrieden
Und von der Menschheit letztem Glück,
Von goldner Zeit, die einst hienieden,
Der Traum als Wahrheit, kehrt zurück.
Wo einig alle Völker beten
Zum Einen König, Gott und Hirt:
Von jenem Tag, wo den Propheten
Ihr leuchtend Recht gesprochen wird.
Dann wird's nur eine Schmach noch geben,
Nur eine Sünde in der Welt:
Des...
Gottfried Keller
Wachende Augen für anderer Glück,
Fühlende Herzen für fremdes Geschick,
Schnelles Verständnis für Freude und Not,
Helfende Hände im Leben und Tod,
Liebe, die gern im Verborgenen geht,
Schweigende Opfer und stilles Gebet,
Leis wie die Engel und selten erkannt,
Fern von der Menge und niemals genannt,
Reich im Entsagen und dürftig im Lohn,
Friede im Auge und Freude im Ton,
Selig im Geben, doch selbst wünschelos,
Selbstlose Seelen – wie heilig, wie groß!
Theresa Keiter
Eine Seele
In deinen Liedern lebt mein Leben,
Durch meine Lieder strömt dein Blut.
Ein unerschöpftes Nehmen, Geben
Und eine unerschöpfte Glut.
Ein Lächeln nur und nur ein</em> Leiden,
Du bist in mir und ich in dir.
Und kommt das Glück, es winkt uns beiden,
Und keiner bettelt: Komm zu mir!
Und wenn mein Blick vom letzten Ziele
Ins fremde Land hinüberrinnt,
Du fühlst es mit, wie ich es fühle,
Weil wir so ganz verkettet sind.
Ludwig Jacobowski
Es war nur ein sonniges Lächeln.
Es war nur ein freundliches Wort.
Doch scheuchte es lastende Wolken
und schwere Gedanken fort.
Es war nur ein warmes Grüßen,
der tröstende Druck einer Hand.
Doch schien's wie die leuchtende Brücke,
die Himmel und Erde verband.
Ein Lächeln kann Schmerzen lindern.
Ein Wort kann von Sorgen befrei'n,
ein Händedruck Sünde verhindern
und Liebe und Glauben erneur'n.
Es kostet dich wenig, zu geben;
Wort, Lächeln und helfende Hand.
doch arm und kalt ist das Leben,
wenn...
Monika Adele Elisabeth Hunnius
Zum Vatertag
Mein Kind, ich liebe dich
auch wenn ich es nicht immer sage,
ich bin für dich da
bis ans Ende der Tage
Mein Kind, ich brauche dich
auch wenn man es nicht immer sieht,
du bist mir das wichtigste,
was auch geschieht.
Mein Kind, ich leb für dich
auch wenn ich es nicht oft sage
all mein Streben nach Glück im Leben
ist nur, um dir zu geben
was du dir wünschst...
ich lebe für dich
bis ans Ende meiner Tage!
Alexandra Maria Huber
Keiner ahnet, was er verbricht,
Keiner die Schuld und keiner die Pflicht.
Darfst du leben, wenn jeder Schritt
Tausend fremde Leben zertritt,
Wenn du nicht denken kannst, nichts erspüren,
Ohne zu lügen, zu verführen!
Wenn dein bloßes Träumen Macht ist,
Wenn dein bloßes Leben Schlacht ist,
Dunkles Verderben dein dunkles Streben,
Dir selbst verborgen, so Nehmen wie Geben!
Darfst du sagen »Ich sehe«?
Dich rühmen »Ich verstehe«?
Dem Irrtum wehren,
Rätsel klären,
Du selber Rätsel,
Dir selber...
Hugo von Hofmannsthal
Freundschaft
Ich mach dir Platz in meinem Herzen,
die Tür steht auf, komm doch herein.
Ich teile mit dir Freud und Schmerzen,
nie mehr wirst du alleine sein.
Ganz leise schlichst du in mein Leben,
so unverhofft und über Nacht.
Uns gegenseitig woll’n wir geben,
was uns das Leben leichter macht.
Regina Hesse
Das geliebte Herz
Der versteht in Lust die Thränen
Und der Liebe ewig Sehnen
Eins in Zwei zu sein,
Eins im Andern sich zu finden,
Daß der Zweiheit Grenzen schwinden
Und des Daseins Pein.
Wer so ganz in Herz und Sinnen
Konnt' ein Wesen liebgewinnen
O! den tröstet's nicht
Daß für Freuden, die verloren,
Neue werden neu gebohren:
Jene sind's doch nicht.
Das geliebte, süße Leben,
Dieses Nehmen und dies Geben,
Wort und Sinn und Blick.
Dieses Suchen und dies Finden,
Dieses Denken und Empfinden
Giebt...
Karoline von Günderode
Die eine Klage
Wer die tiefste aller Wunden
Hat in Geist und Sinn empfunden,
Bittrer Trennung Schmerz;
Wer geliebt, was er verloren,
Lassen muß, was er erkoren,
Das geliebte Herz,
Der versteht in Lust die Tränen
Und der Liebe ewig Sehnen
Eins in Zwei zu sein,
Eins im Andern sich zu finden,
Daß der Zweiheit Grenzen schwinden
Und des Daseins Pein.
Wer so ganz in Herz und Sinnen
Konnt‘ ein Wesen liebgewinnen,
O! den tröstet’s nicht ,
Daß für Freuden, die verloren,
Neue werden neu...
Karoline von Günderode