Freundes Zitate (Seite 9)
Ich kann als Wandrer durch die Welt nur treiben,
Ich fand ja keinen Freund, es ward schon Abend.
Nach meinem Sinn nur lesen oder schreiben –
Ich fand ja keinen Freund, es ward schon Abend.
Die Hände hab’ ich vors Gesicht geschlagen,
Die Tränen fließen stets bei meinen Klagen,
Die Fehler sehe ich, die in mir lagen,
Ich fand ja keinen Freund, es ward schon Abend.
Das Fundament der Welt ist wüst, o Not!
Das Korn ist aufgebraucht, es gibt kein Brot,
Weh diesem Leben, das hingeht zum Tod!
Ich fand...
Kul Himmet
Man sagt zu einem Manne, wenn man seine Zeugenschaft zugunsten eines andern Mannes zurückweisen will: "Es ist Ihr Freund." "Zum Teufel, ja, es ist mein Freund, weil das Gute, das ich von ihm sage, wahr ist, weil er so ist, wie ich ihn schildere. Sie nehmen die Ursache für die Wirkung und die Wirkung für die Ursache. Warum nehmen Sie an, daß ich Gutes von ihm sage, weil er mein Freund ist? Warum nehmen Sie nicht an, daß er mein Freund ist, weil er gut ist?"
Nicolas de Chamfort
Sogar unsere Freunde würden weit lieber von ihren eigenen Leistungen erzählen, anstatt zuzuhören, wie wir mit unseren Taten prahlen. Der französische Philosoph La Rochefoucauld hat einmal gesagt: "Wenn Sie sich Feinde schaffen wollen, dann übertrumpfen Sie Ihre Freunde; wollen Sie sich jedoch Freunde erhalten, dann lassen Sie sich von ihnen übertrumpfen." Warum? Weil es unsere Freunde in ihrem Selbstgefühl bestärkt, wenn sie uns übertreffen können; werden sie aber von uns ausgestochen, so...
Dale Carnegie
Falls es notwendig ist, wollen wir um des Freundes willen auch harte Opfer bringen! Nicht selten muß man um der Unschuld des Freundes willen Feindseligkeiten oder Grobheiten auf sich nehmen, wenn man widersteht und antwortet, wo der Freund beschuldigt und angeklagt wird. Laß den unschuldig angegriffenen Freund niemals im Stich!
Hl. Ambrosius von Mailand
Der wahre Freund
Der ist mein Freund, der mir stets des Spiegel zeigt,
den kleinsten Flecken nicht verschweigt,
mich freundlich warnt, mich ernstlich schilt,
wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt'.
Das ist mein Freund – so wenig wie er's scheint!
Doch der, der mich stets schmeichelnd preist,
mir alles lobt, nie was verweist,
zu Fehlern mir die Hände beut,
und mir vergibt, eh' ich bereut
– das ist mein Feind –
so freundlich er auch scheint!"
Christian Fürchtegott Gellert
Gebet an das Leben
Gewiß, so liebt ein Freund den Freund
wie ich dich liebe, rätselvolles Leben!
Ob ich in dir gejauchzt, geweint,
ob du mir Leid, ob du mir Lust gegeben,
ich liebe dich mit deinem Glück und Harme,
und wenn du mich vernichten mußt,
entreiße ich schmerzvoll mich deinem Arme,
gleich wie der Freund der Freundesbrust.
Lou Andreas-Salomé