Frau Zitate (Seite 140)
Eine Frau fühlt sich durch Eifersucht entwürdigt; sie setzt sich dem Verdacht aus, als ob sie dem Manne nachliefe, sie fürchtet den Spott ihres Geliebten, vor allem, daß er sich über ihr zärtliches Herz lustig machen könne, sie kommt auf grausame Gedanken, aber das Gesetz verwehrt ihr, die Nebenbuhlerin zu töten.
Stendhal
Eine Frau bringt es fertig zu lieben und doch während eines ganzen Jahres keine zehn oder zwölf Worte mit dem Mann zu sprechen, den sie erwählt hat. Ihrem Herzen prägt sich genau ein, wie oft sie ihn gesehen hat: Zweimal war sie zugleich mit ihm im Schauspiel, zweimal begegnete sie ihm an der Tafel, dreimal hat er sie auf der Straße gegrüßt.
Stendhal
Ein Mann lernt eine Frau kennen und erschrickt vor ihrer Häßlichkeit. Bald läßt ihn ihre Bescheidenheit und der Gesamteindruck ihres Gesichts die einzelnen Züge vergessen. Schließlich findet er sie liebenswert und räumt ein, daß man sie recht wohl lieben könne. Acht Tage später hofft er, sie zu gewinnen. Weitere acht Tage später zerstört sie ihm diese Hoffnung. Und nach weiteren acht Tagen ist er gänzlich in sie vernarrt.
Stendhal