Fehler Zitate (Seite 12)
Falsche Gewichtung
Es sind nicht die Tränen im Gesicht
sondern das Wasser in den Augen,
welches die Sichtweisen verschwimmen läßt.
Es sind nicht die Risse im Spiegel,
sondern die Splitter in der Haut,
welche den Schmerz unerträglich machen.
Es sind nicht die Schläge im Herzen
sondern die Treffsicherheit des Angreifers
welche uns die Offenheit bereuen läßt.
Es ist nicht das Wissen um unserer Fehler
sondern die Unzulänglichkeit diese zu verhindern
welche uns zu voreingenommenen macht.
Es ist...
Damaris Wieser
Schweigen und Reden
Es hat ein jeder Mensch mehr Fehler zu verstecken,
Als er Geschicklichkeit der Welt hat zu entdecken;
Drum kommt der immer besser an,
Wer schweigen, als wer reden kan.
Denn weil sich jener nur allein von außen zeigt,
So zeiget dieser sich von innen:
Man kann sehr viel bey dem der schweigt
Verlieren; und sehr viel bey dem der spricht, gewinnen.
Christian Wernike
Weißt du, wie schwer es ist,
wichtige Entscheidungen zu treffen?
Weißt du, wie schwer es ist,
zu lieben, wo man doch gern hassen würde?
Weißt du, wie schwer es ist,
jemandem wehtun zu müssen, den man gern hat?
Weißt du, wie schwer es ist,
sich etwas, was man falsch gemacht hat, einzugestehen?
Weißt du, wie schwer es ist,
anderen Leuten und vor allem
sich selbst große Fehler zu verzeihen?
Weißt du, wie schwer es ist,
für seine Taten Verantwortung zu tragen?
Weißt du, wie schwer es ist, ein...
Janine Weger
Memories
Zur Welt gebracht
Zum Narren gemacht
Zum Leben bereit
Ein Zuhause auf Zeit
Die Wurzeln erfragt
Die Antwort versagt
Das ´Heute´geliebt
Die Chancen versiebt
Mißrauen gelehrt
Den Schrei überhört
Die Hunde gehetzt
Die Würde verletzt
Die Fehler gehaßt
Die Freude verpaßt
Zum Zweifel geneigt
Die Zukunft vergeigt
Durch Schläge gequält
Den Willen gezähmt
Die Bildung vermißt
Von der Muse geküßt
Der Freude beraubt
An Wunder geglaubt
Die Nächte durchwacht
An Morgen gedacht
Das Gesagte gemeint
Um...
Jutta Schulte
Beziehung?
Ich habe Dir geglaubt
Ich habe Dir vertraut
Ich habe (fast) alles aufgegeben
vor allem mich
Du hast es mißbraucht!
Du hast versucht mir zu glauben
Du hast versucht mir zu vertrauen
Du hast Dich (fast) aufgegeben
Ich habe es nicht so mißbraucht!
Warum machst du mich für Deine Fehler verantwortlich?
Ich gelange an einen Punkt,
wo ich mich frage:
Ist das eine Basis für eine Beziehung?
Die Antwort lautet:
Nein!
Alexandra Savnik
Fluch
Es ist des Menschen Fluch und sein Verhängnis,
Daß seine Fehler sicher wirkend schreiten
Und, offenkundig rings, ihm gleich bereiten
Jedweden Schmerz und jegliche Bedrängnis.
Sein Bestes aber lebt wie im Gefängnis
Und seine Tugenden sind Heimlichkeiten;
Er selber muß sie zweifelnd oft bestreiten,
Rauh überlassen seiner Herzensbängnis.
Denn diese Welt, so rasch im Schulderkennen,
So gern bereit, werktätig sich zu zeigen,
Sobald es gilt, ein Schandmal aufzubrennen:
Sie hüllt sich...
Ferdinand von Saar
Das Herz
Das Herz, das ist ein närrisch' Ding
Und plagt uns allezeit,
Bald sitzt es nicht am rechten Fleck,
Bald ist es viel zu weit!
Oft geht es falsch und nicht im Takt
Und ohne Fehler keins,
Jedoch das beste in der Welt,
Das ist, Geliebte, deins!
Das ist so rein und schlägt so treu
In Liebe, Schmerz und Glück!
Und freuen wird der Herrgott sich,
Bekommt er's einst zurück!
Gabriele (Hermine Josefine Elisabeth) von Rochow
Denke immer daran
Ich bin nicht Dein nettes Tonband,
das von früh bis spät funktioniert,
bin kein Chip vom Computerland,
den man wunschgemäß programmiert,
bin auch nicht Dein Fernsehgerät,
an dem Du zig Programme wählst,
nicht der, der Dir den Hals umdreht,
wenn Du mich mit Worten quälst,
ich bin keine Lampe im Raum,
die Du aus- und anknipsen kannst
und noch längst kein wackliger Baum,
auf dessen Astwerk Du tanzt. –
Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut,
mache Fehler dann und wann,
die...
Horst Rehmann
Dem Frömmling
Ich acht' Gebet. Doch seh' ich Menschen knieen
Um kleine Fehler, die so menschlich sind,
Da mein' ich: Gott hab' schon so viel verziehen,
Daß er solch Tun ein bißchen albern find …
Die gar zu oft die Hände ängstlich streckten,
Die gleichen jenen Trunkenen an Witz,
Die Nachts den Apotheker weckten:
– Für einen Sechser Lakeritz! –
Rudolf Presber
Denke der eig'nen Fehler und Schwächen,
Wenn du dem Freund, dem Irrenden, grollst!
Schwanke nicht erst, ob die Unbill zu rächen,
Ob du in Milde vergeben sie sollst.
Was dir zum Trost und zur Freude gegeben,
Selber verkehrend in Unheil und Fluch,
Bringest du sonst in dein innerstes Leben,
Störrischen Sinnes, den qualvollen Bruch.
Betty Paoli
Vergiß mein nicht, wenn lockre kühle Erde
Dies Herz einst deckt, das zärtlich für dich schlug.
Denk, daß es dort vollkommner lieben werde,
Als da voll Schwachheit ich's vielleicht voll Fehler trug.
Dann soll mein freier Geist oft segnend dich umschweben
Und deinem Geiste Trost und süße Ahndung geben.
Denk, daß ich's sey, wenns sanft in deiner Seele spricht:
Vergiß mein nicht! Vergiß mein nicht!
Novalis
ein Jahr älter
ein Jahr dazugelegt –
vielleicht ein bißchen weiser geworden
vielleicht
ein paar Fehler mehr gemacht
Angst
hatte ich oft
manchmal auch den persönlichen Mut
manchmal habe ich sicher
viel zu laut gelacht
und viel zu oft
die Tränen hinuntergeschluckt
viel zu wenig umarmt
viel zu wenig stillgestanden
und zugehört
viel zu wenig vertraut!
trotz alledem – nun
ein Jahr älter
Anke Maggauer-Kirsche