Es Geht Weiter Zitate (Seite 2)
Ein kleines Wunder
da sitzt er nun
nur noch zwei Zähne im Mund
der Bart
hat schon drei Tage gesehen
fast 90 ist er
so alt
so jung
früher
war er wohl mal
ein gut aussehender Mann
jetzt
ist er schön
da sitzt er
lässig ins Sofa gelehnt
wendet den Blick nicht
schaut nur sie an
mit einem Lächeln
ach ich weiss nicht wie
ein Lächeln
wie man wohl nur lächeln kann
wenn man fast 90 ist
und die Frau
um die es hier geht
sitzt zwei Meter weiter
mit dem Rücken zu ihm
im Rollstuhl
sie sieht es nicht
dieses...
Anke Maggauer-Kirsche
Taten sprechen lauter als Worte. Reden allein bedeutet noch gar nichts, das sieht man jetzt gerade im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Während sie vom Frieden sprechen, bringen sie weiter unschuldige Menschen um. Daß es auch anders geht, sieht man an Israel und Ägypten: Die haben Frieden geschlossen, und seither ist auch Frieden. Es ist eine Möglichkeit da.
Arnold Schwarzenegger
Verborgenes Ich
Gerne würd ich lachen,
wie viele auf der Welt,
doch aus meinem Rachen,
klingt alles so gequält.
Ich würde gerne schreien,
vor Wut ganz laut und schrill,
nie könnt ich's mir verzeihen,
drum bleib ich lieber still.
Auch würd ich gerne lieben,
und sagen, "Nur wir zwei",
doch nichts geht nach Belieben,
kein Weg dorthin ist frei.
Stets bin ich nur am Hoffen,
auf Änderung ab morgen,
doch das bleibt weiter offen,
mein Ich hält sich verborgen.
Es lebt von mir entfernt,
hüllt sich fest...
Horst Rehmann
Am stillen Friedhof
Wenn ich im stillen Friedhof geh',
Wird mir so schwer zu Herzen,
Daß man die treuste Menschenbrust,
Die mitgetragen Leid und Lust,
So eilig kann verschmerzen.
Gras wächst darüber, ach wie bald!
Das Grab wird selber heiter.
Wie wenn ein Blatt vom Wipfel fällt,
So geht ein Leben aus der Welt –
Die Vögel singen weiter.
O Menschenherz mit deinem Stolz!
Was flüstern die Cypressen?
»Wir stehn auf einem schmalen Raum,
Darunter liegt ein Herze kaum,
So ist es schon vergessen.«
Ludwig Pfau
Das Fischermädchen
Steht auf sand'gem Dünenrücken
Eine Fischerhütt' am Strand;
Abendrot und Netze schmücken
Wunderlich die Giebelwand.
Drinnen spinnt und schnurrt das Rädchen,
Blaß der Mond ins Fenster scheint,
Still am Herd das Fischermädchen
Denkt des letzten Sturms und - weint.
Und es klagen ihre Tränen:
"Weit der Himmel, tief die See,
Doch noch weiter geht mein Sehnen,
Und noch tiefer ist mein Weh."
Theodor Fontane
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