Des Lebens Zitate (Seite 39)
Welches ist der Unterschied zwischen einem Gelehrten, der die kleinsten und ungeahntesten Lebenserscheinungen im Mikroskop beobachtet, und dem Landmann, der kaum lesen und schreiben kann, wenn er im Frühling sinnend in seinem Garten steht und die Blüte betrachtet, die am Zweig des Baumes aufbricht? Beide stehen vor dem Rätsel des Lebens, und einer kann es weitgehender beschreiben als der andere, aber für beide ist es gleich unergründlich.
Albert Schweitzer
Heute ist der Unterschied zwischen einem Wissenschaftler und einem einfachen Bauern nicht mehr so groß, weil der Wissenschaftler durch sein Wissen gehalten ist, vom Geheimnis des Lebens erfüllt zu sein, während der Bauer beim Betrachten eines blühenden Baumes und der Insekten, die ihn bestäuben, ebenfalls im Zentrum des Geheimnisses der Existenz angekommen ist, denn er kann dies nicht verstehen.
Albert Schweitzer
Das, was man sonst den schönsten Teil, die reinsten Freuden des Lebens nennen möchte, eben auch nur, weil es uns aus dem realen Dasein heraushebt, und uns in anteilslose Zuschauer desselben verwandelt, also das reine Erkennen, dem alles Wollen fremd bleibt, der Genuß des Schönen, die echte Freude an der Kunst, dies ist, weil es schon seltene Anlagen erfordert, nur höchst wenigen und auch diesen nur als ein vorübergehender Traum vergönnt.
Arthur Schopenhauer
Ach, umsonst auf allen Länderkarten / spähst du nach dem seligen Gebiet, / wo der Freiheit ewig grüner Garten, / wo der Menschheit schöne Jugend blüht. / In des Herzens heilig stille Räume / mußt du fliehen aus des Lebens Drang: / Freiheit ist nur in dem Raum der Träume, / und das Schöne blüht nur im Gesang.
Johann Christoph Friedrich von Schiller