Des Lebens Zitate (Seite 121)
Doch euren Augen soll ihn jetzt die Kunst, / auch eurem Herzen menschlich näher bringen. / Denn jedes Äußerste führt sie, die alles / begrenzt und bindet, zur Natur zurück, / sie sieht den Menschen in des Lebens Drang / und wälzt die größre Hälfte seiner Schuld / den unglückseligen Gestirnen zu.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Dem Schicksal leihe sie die Zunge, / selbst herzlos, ohne Mitgefühl, / begleite sie mit ernstem Schwunge / des Lebens wechselvolles Spiel. / Und wie der Klang im Ohr vergehet, / der mächtig tönend ihr entschallt, / so lehre sie, daß nichts bestehet, / daß alles Irdische verhallt.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Bruder, ich habe die Menschen gesehen, ihre Bienensorgen und ihre Riesenprojekte, ihre Götterpläne und ihre Mäusegeschäfte, das wunderseltsame Wettrennen nach Glückseligkeit - dieser dem Schwung seines Rosses anvertraut, ein anderer der Nase seines Esels, ein dritter seinen eigenen Beinen - dieses bunte Lotto des Lebens, worein so mancher seine Unschuld und seinen Himmel setzt, einen Treffer zu haschen. Und Nullen sind der Auszug.
Johann Christoph Friedrich von Schiller