Dem Leben Zitate (Seite 72)
Die Poeten schreiben alle, als wären sie krank und die ganze Welt ein Lazarett. Alle sprechen sie von dem Leiden und dem Jammer der Erde und von den Freuden des Jenseits, und unzufrieden, wie schon alle sind, hetzt einer den anderen in noch größere Unzufriedenheit hinein. Das ist ein wahrer Mißbrauch der Poesie, die uns doch eigentlich dazu gegeben ist, um die kleinen Zwiste des Lebens auszugleichen.
Johann Wolfgang von Goethe
Noch vor dem Jahr 2000 wird es auf dem Mond vollklimatisierte Städte geben, in denen man wesentlich komfortabler als auf der Erde leben kann. Zuerst für die Wissenschaftler, später auch für ihre Familien. Die Kinder können dort die Schule besuchen. Nur zum Universitätsbesuch werden sie vorerst noch zur Erde zurückkehren müssen. Dort werden sie sich aber schnell nach der keimfreien Luft und der geringen Mondschwere zurücksehnen.
Wernher von Braun
Wir leben tatsächlich in einer Welt, die beherrscht wird von dem Schein, Geborensein sei eine Trivialität, die wir in der tiefsten Implizitheit, der stummsten Selbstverständlichkeit auf sich beruhen lassen dürften bis zu dem Tag des Gegenteils, um das man sich seit jeher gründlichere Gedanken macht.
Peter Sloterdijk
Da noch meine Alt' am, Leben - / an dem Tag war sie Schaffner, Kellner, Koch, / Hausfrau und Magd, empfing, bediente jeden, / sang ihren Vers, tanzt' ihren Reihn bald hier, / zu oberst an dem Tisch, bald in der Mitte, / auf den gelehnt und den, ihr Antlitz Feuer, / durch Arbeit und durch das, womit sie's löschte; / denn allen trank sie zu.
William Shakespeare
Wir müssen Ärzte haben, die freiwillig unter die Farbigen gehen und auf verlorenen Posten das schwere Leben unter dem gefährlichen Klima und alles, was mit Fernsein von Heimat und Zivilisation gegeben ist, auf sich nehmen. Aus Erfahrung kann ich ihnen sagen, daß sie für alles, was sie aufgegeben haben, reichen Lohn in dem Guten, was sie tun können, finden werden.
Albert Schweitzer