Dem Leben Zitate (Seite 46)
Unsere größte Angst als einen Zwischenfall ohne Bedeutung ansehen, nicht nur im Leben des Weltalls, sondern in dem unserer eigenen Seele, das ist der Anfang der Weisheit. Sie mitten in der Angst so ansehen, ist die vollkommene Weisheit. In dem Augenblick, in dem wir leiden, scheint der menschliche Schmerz unendlich zu sein. Doch weder ist der menschliche Schmerz unendlich, noch ist unser Schmerz mehr wert als eben ein Schmerz, den wir ertragen müssen.
Fernando Antonio Nogueira de Seabra Pessoa
Trachtet, o trachtet nach eurer Fülle. So hat ein jeglicher Maß und Gesetz in sich von Gott, danach soll er trachten. Das ist, er soll sich probieren im Feuer des Lebens. Er soll nach dem Gott trachten in ihm mit dem sauren Schweiß seines Leibes, mit dem bittern Blut seines Herzens und nach der ganzen Not seines Gewissens. Dazu kann euch nicht helfen die äußere Regel und Gesetz. Trachtet, daß ihr vollkommen werdet dessen, so Gott in euch gesetzt. Dann so schüttelt den Staub von euren Füßen...
Paracelsus
Mit dem pädagogischen Gehorsam beginnt die Erziehung, mit dem staatsgesetzlichen endigt sie. Die öffentliche Schule bewirkt den Übergang, die Überleitung von dem einem zum anderen. Gehorsam ist auf allen Stufen des Lebens die Pflicht des Menschen; zuerst der Gehorsam gegen den Willen von Personen, zuletzt gegen die eigene Vernunft und die in Gesetzen sich aussprechende Vernunft des Staates.
Adolph Diesterweg
Wir dürfen nicht wünschen, es möge Unglückliche geben, damit wir die Werke der Barmherzigkeit üben können. Du gibst dem Hungrigen Brot, aber es wäre besser, niemand würde hungern, so daß du dein Brot behalten könntest. Du kleidest den Nackten, aber es wäre besser, wenn alle genügend Kleidung hätten und keinen Mangel daran litten. Du begräbst den Toten. Käme nur bald jenes Leben, in dem niemand stirbt! Du versöhnst die Entzweiten. Möchte doch endlich der ewige Friede Jerusalems einbrechen, in...
Augustinus Aurelius
Das gesamte menschliche Leben ist angefüllt mit Kunstwerken jeder Art, angefangen vom Wiegenlied, dem Scherz, dem Nachäffen, dem Schmuck unserer Wohnungen, unserer Kleidung und unserem Hausrat bis hin zu den Gottesdiensten und feierlichen Prozessionen. All das ist Kunst.
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Frei nur will ich leben; /bloß keines andern will ich sein; dies Recht, / das auch dem Allerniedrigsten der Menschen / im Leib der Mutter anerschaffen ist, / will ich behaupten, eines Kaisers Tochter. / Ich sehe durch ganz Asien das Weib / erniedrigt und zum Sklavenjoch verdammt, / und rächen will ich mein beleidigtes Geschlecht / an diesem stolzen Männervolke, dem / kein andrer Vorzug vor dem zärtern Weibe / als rohe Stärke ward.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Auf dem Weg nach Europa stellt sich uns die Frage nach dem gemeinsamen geistigen Erbe der Vergangenheit als Aufgabe für die Zukunft. Es geht um die Herausforderung durch die Gottesfrage als Antwort auf die großen Lebensfragen aller Menschen: Woher komme ich, wohin gehe ich? Welchen Sinn hat mein Leben? Welches ist das große Geheimnis unserer Existenz, aus dem wir kommen und wohin wir gehen?
Franz König