Bücher Zitate (Seite 12)
![Georg Christoph Lichtenberg Zitat: "Heutzutage haben wir schon Bücher von Büchern und..."](/pic/1074273/600x316/quotation-georg-christoph-lichtenberg-heutzutage-haben-wir-schon-buecher.jpg)
Man verlangt ohne Unterlaß nach neuen Büchern, dabei liegen in denen, die wir schon haben, unermeßliche Schätze der Wissenschaft und Heiterkeit, die uns unbekannt sind, weil wir versäumt haben, ihnen nachzugehen. Es ist der Nachteil der neuen Bücher, daß sie uns hindern, die alten zu lesen.
Joseph Joubert
Männer sind wie…
Schnupfen, man kann sie sich leicht einfangen.
Männer sind wie…
Parfüm, meistens verduften sie schnell.
Männer sind wie…
Hefeteig, sie verdoppeln schnell ihr Volumen.
Männer sind wie Bücher:
Neu – spannend, aufregend, anregend –
mit der Zeit geht der Einband kaputt,
fehlen immer mehr der vergilbten Seiten –
will man das Buch nicht mehr lesen.
Wird es heimlich ausgeliehen, dann
bekommt man es nicht ganz ausgelesen
wieder zurück.
Anni Wieser
Geduld
Und ich möchte dich
so gut ich kann bitten,
Geduld zu haben gegen alles Ungelöste
in deinem Herzen,
und zu verstehen.
Die Fragen selbst lieb zu haben
wie verschlossene Stuben.
Und wie Bücher, die in einer fremden Sprache
geschrieben sind.
Forsche jetzt nicht nach Antworten,
die dir nicht gegeben werden können,
weil du sie nicht leben könntest.
Und es handelt sich darum
alles zu leben.
Vielleicht lebst du dann
allmählich – ohne es zu merken –
in deine Antworten hinein.
Rainer Maria Rilke
An Jeanette
Nimm meine Bücher, meine kleinen Reime,
Mein Häuschen hin, und sei zufrieden wie ich bin,
Nimm meinen sanften Schlummer, meine Träume,
So hold sie sind, auch hin.
Und wenn mir ja noch etwas übrig bliebe,
Mein Becher, Kranz und Stab, so mag es deine sein;
Doch willst du mehr, mein Herz und meine Liebe?
Die sind schon lange dein.
Novalis
Hochgepriesen ist er,
Fromme Bücher liest er,
Hinaus in's Freie geht er,
Doch nichts von Gott versteht er,
Als Heuchler stets gefällt er,
Ehr' und Titel hält er,
Geheimen Luxus führt er.
Manch' sanftes Herz verführt er,
Von Gottes Gnaden spricht er,
Die höchsten Schwüre bricht er.
Wo er geht, da schleicht er.
Den frommen Schein bewacht er,
Das dumme Volk verlacht er.
Heinrich Martin
Wunsch
Was drinnen tief im Herzen jugendlichen Herzen
Von Gottes Hand geschrieben steht,
All' meine Freuden, alle Schmerzen,
Die ganze Liebe und mein gut Gebet,
Hab' ich in meine Bücher hingesungen,
Und ist der Sang, der so dem Mund entweicht,
Lebendig in ein ander Herz gedrungen,
So habe ich mein Ziel erreicht.
Paul Keller
Besuch
Der Blumentopf am Fenster fehlt.
Er ist wohl eingegangen.
Aber die Marionette hängt noch immer
verquer in ihren Fäden.
Ein paar Bücher, die ich nicht kenne.
Aber dein Lächeln ist das alte.
Ein neuer Teppich,
auf dem du gehst wie früher.
Du kaufst noch immer blaue Zahnbürsten,
holst zu weit aus, wenn du dein Ei aufklopfst,
und sprichst das "e" so komisch aus wie eh und je.
Beim Zahnarzt warst du wohl:
Ja, wenn du lachst, sieht man die neue Plombe.
Aber sonst:
Sogar der Abfalleimer ist...
Peter Hohl
Hymnus an die Dummheit
Dummheit, erhabene Göttin,
Unsere Patronin,
Die du auf goldenem Throne,
Auf niedriger Stirne die blitzende Krone,
Stumpfsinnig erhabenes Lächeln
Auf breitem, nichtssagendem Antlitz –
Königlich sitzest:
Siehe herab mit der Milde Miene
Auf deine treuen, dir nach-
Dummenden Kinder,
Verjage aus dem Land
Die Dichter und Künstler und Denker,
Unsere Verächter,
Vernichte die Bücher – Traumbuch und Rechenknecht,
Briefsteller und Lacherbsen verschonend,
Und wir bringen ein...
Peter Hille