Bücher Zitate (Seite 10)
Die Ordentliche
Das Erste, des Zäzilie beflissen,
ist dies: sie nimmt von Tisch und Stuhl die Bücher
und legt sie Stück auf Stück, wie Taschentücher,
jeweils nach bestem Wissen und Gewissen.
Desgleichen ordnet sie die Schreibereien,
die Hefte, Mappen, Bleis und Gänsekiele,
vor Augen nur das eine Ziel der Ziele,
dem Genius Ordnung das Gemach zu weihen.
Denn Sauberkeit ist zwar nicht ihre Stärke,
doch Ordnung, Ordnung ist ihr eingeboren.
Ein Scheuerweib ist nicht an ihr verloren.
Dafür ist...
Christian Morgenstern
Spottet ja nicht des Kinds, wenn es mit Peitsch und Sporn
Auf dem Rosse von Holz mutig und groß sich dünkt,
Denn, ihr Deutschen, auch ihr seid
Tatenarm und gedankenvoll.
Oder kömmt, wie der Strahl aus dem Gewölke kömmt,
Aus Gedanken die Tat? Leben die Bücher bald?
O ihr Lieben, so nimmt mich,
Daß ich büße die Lästerung.
Johann Christian Friedrich Hölderlin
Kennen Sie das auch? Sie suchen eigentlich nur nach einem bestimmten Buch, gehen auf den Dachboden und wühlen in Kisten und Kästen und plötzlich kommt Ihnen ein Stapel Jugenderinnerungen entgegen. Bücher, die Sie früher einmal gelesen und wieder vergessen haben. Sie verlassen den Dachboden dann mit vielen Büchern, Eindrücken und Erinnerungen. Vielleicht ist Ihnen auch von irgendwoher ein Notizzettel oder ein Geldstück entgegengeflogen. Das alles nehmen Sie in sich auf und es erscheint Ihnen...
Janine Weger
Es ist auch deswegen in Ordnung, daß der Mensch endlich stirbt, er soll sich schon deswegen gern darein fügen, weil sich mit der Zeit gar zu viel Sach um ihn ansammelt. Man erfährt das beim Umzug. Nicht nur Bücher, – Briefe, Blätter, Blättchen, Zeitungsnummern, Büchsen, Schachteln, Salben, Pulver, tausend Geräte. ... Mach, geh fort, nimm Abschied auf einmal von all dem Quark!
Friedrich Theodor von Vischer
Wie an seinem Umgang mit andern, so erkennt man den Menschen auch an den Büchern, die er liest; denn Bücher sind sozusagen nur ein auf Flaschen gezogener Auszug von allem, was Menschen tun und sprechen. Man muß daher die papierene Gesellschaft ebenso sorgfältig auswählen wie die lebendige.
Samuel Smiles
Ach, könntest du doch Deutsch lesen. Goethes »Gespräch mit Eckermann« ist eies jener Bücher, die Teil des eigenen Lebens werden,und mehr noch, die das eigene Leben für alle Zeit bereichern. Wir haben hier eine Ausgabe in zwei Bänden. Wie liegen im Bett und jeder lies einen Band – das gäbe eine lustige Zeichnung.
Katherine Mansfield