Böse Zitate (Seite 22)
Mich ärgern höchlich (gekürzt)
Mich ärgern höchlich alle die Versuche,
Die Welt von Ost in West zurückzudrehen,
Ich möcht' hinwiederum es gerne sehen,
Daß man ihr, West in Ost, zu helfen suche.
Du Narr, du Narr! Wie es im großen Buche
Geschrieben stehet, wird es doch geschehen;
Die Welt wird ihren richt'gen Gang schon gehen,
Dein Zorn gereicht dir einzig nur zum Fluche.
Nur, hör' ich sie, wie sie im Übermut
Einander rühmen: "Ei! Wie gut es geht!"
Zum Henker! Macht es mir doch böses Blut.
Adelbert von Chamisso
Encore
Nun bist du ruhig, liebes Herz.
Die Schmerzen gleiten
nur so von weitem
noch heimatwärts.
Das waren trübe Zeiten.
Der Mond wacht schon am Himmel lang.
Mir quillt versonnen
aus Seelenbronnen
ein kühler Sang
von neuen lieben Wonnen.
Was sing' ich denn die trübe Nacht?
Laßt uns doch warten!
Bald kommt in Fahrten
von hoher Pracht
der Tag in unsern Garten.
Die böse Sehnsucht ist mir tot.
Der Tag will schlingen
um mich ein Klingen.
Glück wuchs aus Not.
Wie will ich fröhlich singen!
Walter Calé
Mein kleinster Fehler ist der Neid. –
Aufrichtigkeit, Bescheidenheit,
Dienstfertigkeit und Frömmigkeit,
Obschon es herrlich schöne Gaben,
Die gönn' ich allen, die sie haben.
Nur, wenn ich sehe, daß der Schlechte
Das kriegt, was ich gern selber möchte;
Nur wenn ich leider in der Nähe
So viele böse Menschen sehe,
Und wenn ich dann so oft bemerke,
Wie sie durch sittenlose Werke
Den lasterhaften Leib ergötzen,
Das freilich tut mich tief verletzen.
Sonst, wie gesagt, bin ich...
Wilhelm Busch
Kühle
Alles das ist nur ein Träumen,
Und ich sollte nie erwachen:
Das wär schön.
Denn der Tag hat kalte Farben,
Und die Wahrheit geht in Wolle,
Rauh und grau.
Wirklichkeit, die alte Vettel,
Zückt schon ihre Klapperschere
Und sie grinst:
Weg die bunten Seidenbänder,
Weg die langen Ringellocken,
Weg den Tand!
Und ein kurzer Krampf im Herzen
Und das alte böse Lachen:
Siehst du wohl?
Otto Julius Bierbaum
Abschied
Das Leben ist voll Gier und Streit,
– Hüte dich, kleines Vöglein! –
Viel große Schnäbel stehen weit
Und böse offen und heiß bereit,
Dich zu zerreißen.
Dein Herzchen schwillt, dein Kehlchen klingt,
– Hüte dich, kleines Vöglein! –
Der Geier kommt, der dich verschlingt;
Du, so beseelt und bunt beschwingt,
Zuckst in den Fängen.
Mir ist so bitterbang zumut,
– Hüte dich, kleines Vöglein! –
Ich weiß nun bald, wie Sterben thut,
Und laß mich tragen von der Flut,
Die Alles fortschwemmt.
Otto Julius Bierbaum
Liebe übt Nachsicht.
Liebe handelt in Güte.
Liebe eifert nicht.
Liebe macht sich nicht groß.
Liebe bläht sich nicht auf.
Liebe benimmt sich nicht ungehörig.
Liebe sucht nicht das Ihre.
Liebe läßt sich nicht erbittern.
Liebe rechnet das Böse nicht an.
Liebe hat nicht Freude am Unrecht.
Liebe freut sich über die Wahrheit.
Liebe erträgt alles,
sie glaubt alles,
sie hofft alles,
sie duldet alles.
Liebe hört niemals auf.
Bibel
Wie manch ein Wort, das treu gemeint,
Hat doch ein fremdes Herz gekränkt,
Daß über dich es still geweint
Und deiner zürnend nun gedenkt.
O Freund, trifft dich ein bitter Wort,
So wehr' dem Groll, der schnell erwacht,
In Liebe prüfe, glaube fort:
Es war so böse nicht gedacht!
Er hatte es gar treu gemeint,
Er wollte mahnen, kränken nicht;
Wie oft ein Wort so bitter scheint,
Das liebend eine Seele spricht.
Ludwig Auerbach
Trotz VIAGRA stirbt für die asiatische Medizin täglich ein Tiger. Pardon … aber den potenzgeilen Männern wünsche ich nichts Böses, außer dass sie mal von einem Tiger durch den Dschungel gejagt und schlussendlich durch eine von einem Wilderer abgegebene Schrotladung endgültig von der Manneskraft befreit werden …
Stefan Wittlin