Beziehungen Zitate (Seite 6)
Die Welt der Beziehungen, in der ein Gruß stärker ist als ein Glaube und in der man sich des Feindes versichert, wenn man seine Hand erwischt, hält die Abkehr von ihrem System für Berechnung, und wenn sie den Herkules nicht geradezu verachtet, weil er sich und dreitausend Rindern das Leben schwer macht, so forscht sie nach seinen Motiven und fragt: Was haben Sie gegen den Augias?
Karl Kraus
Makabre Dialektik. – Daß die erste Silbe des wichtigen deutschen Wortes "sauber" ausgerechnet "sau" lauten muß! Ähnlich abgründige Beziehungen bestehen zwischen "sterben" und "erben", "treue" und "reue", "hoden" und "oden", "heiter" und "eiter", "werde" und "erde". Es ist zum Karl-Valentin-werden!
Rainer Kohlmayer
Die Religiosität, die Sittlichkeit eines beschränkten Lebens – eines Hirten, eines Bauern – in ihrer konzentrierten Innigkeit und Beschränktheit auf wenige und ganz einfache Verhältnisse des Lebens hat unendlichen Wert und denselben Wert als die Religiosität und Sittlichkeit einer ausgebildeten Erkenntnis und eines an Umfang der Beziehungen und Handlungen reichen Daseins.
Georg Friedrich Wilhelm Hegel
Ein produktiver Schöpfer in Kunst, Literatur, Wissenschaft, Staat, Industrie, in allen höheren Beziehungen des Lebens, findet vor den Schwierigkeiten der von ihm zu lösenden Aufgaben kaum Zeit, auf seine Leistungen – eitel zu sein. Nur dem Verfertiger der kleinen Dinge, vor allem dem Dilettanten, wird es möglich, sich beim Verwundern über sich selbst so lange aufzuhalten.
Karl Gutzkow
Überall, wo die äußeren Beziehungen des Menschen sich erweitern und veredeln, überall, wo sein Inneres mit Glanz und Würde hervortritt, oft selbst ungeachtet tiefer Gebrechen der politischen Verfassung, erkennen wir an diesen zwei Zeichen die Zivilisation und huldigen ihr.
François Pierre Guillaume Guizot