Bestes Zitate (Seite 22)
Die Geschichte zeigt uns das Leben der Völker und findet nichts, als Krieg und Empörung zu erzählen; die friedlichen Jahre erscheinen nur als kurze Pausen, Zwischenakte, dann und wann einmal. Und ebenso ist das Leben des einzelnen ein fortwährender Kampf, nicht etwa bloß metaphorisch mit der Not oder mit der Langeweile, sondern auch wirklich mit andern. Er findet überall den Widersacher, lebt in beständigem Kampfe und stirbt – die Waffen in der Hand.
Arthur Schopenhauer
So nahe liegt uns beständig ein Gebiet, auf welchem wir allem unserem Jammer entronnen sind; aber wer hat die Kraft, sich lange darauf zu erhalten? Sobald irgendeine Beziehung eben jener als rein angeschauten Objekte zu unserem Willen, zu unserer Person wieder ins Bewußtsein tritt, hat der Zauber ein Ende.
Arthur Schopenhauer
Wenn man jedem die entsetzlichen Qualen und Schmerzen, denen sein Leben beständig offen steht, vor die Augen bringen wollte, so würde ihn Grausen ergreifen: und wenn man den verstocktesten Optimisten durch die Krankenhospitäler, Lazarethe, und chirurgischen Marterkammern, durch die Gefängnisse, Folterkammern und Sklavenställe, über Schlachtfelder und Gerichtsstätten führen, dann alle die finstern Behausungen des Elends, wo es sich vor den Blicken kalter Neugier verkriecht, ihm öffnen und zum...
Arthur Schopenhauer
Ein guter Schriftsteller muß sein wie ein guter Wegführer, der uns weit durch Land, Dickicht und Wald leitet und nun plötzlich, da er endet, die Zweige auseinanderbiegt und uns das freie Meer in seiner ganzen Schönheit zeigt. Er führt uns an das Schönste nur heran und schweigt: Das beste muß uns dann selbst einfallen.
Carl Ludwig Schleich
Man bemerke zuvörderst, wie völlig getrennt die berühmten und verehrten Schriftsteller bei uns von den beliebten sind... Man stellt sie in Bibliotheken auf, aber liest sie wenig, geschweige, daß man sie sich zu beständigen Begleitern und vertrauten Freunden erwählen sollte.
August Wilhelm von Schlegel