Besten Zitate (Seite 58)
Wenn diesen Langeweile treibt, / kommt jener satt vom übertischten Mahle, / und, was das Allerschlimmste bleibt, / gar mancher kommt vom Lesen der Journale. / Man eilt zerstreut zu uns wie zu den Maskenfesten, / und Neugier nur beflügelt jeden Schritt; / die Damen geben sich und ihren Putz zum besten / und spielen ohne Gage mit. / Was träumet Ihr auf Eurer Dichterhöhe? / Was macht ein volles Haus Euch froh? / Beseht die Gönner in der Nähe! / Halb sind sie kalt, halb sind sie roh.
Johann Wolfgang von Goethe
Was ihm aufgetragen wurde, besorgte und verrichtete er mit größtem Fleiß und Eifer. Freilich nicht mit dem heitern Fleiße, der zugleich dem Geschäftigen Belohnung ist, wenn wir dasjenige, wozu wir geboren sind, mit Ordnung und Folge verrichten, sondern mit dem stillen Fleiße der Pflicht, der den besten Vorsatz zum Grunde hat.
Johann Wolfgang von Goethe
So geht's aber dem, der still vor sich leidet und durch Klagen weder die Seinigen ängstigen noch sich erweichen mag: Wenn er endlich aus gedrängter Seele "Eli, Eli, lama asabthani" ruft, spricht das Volk: "Du hast andern geholfen, hilf dir selber!", und die besten übersetzen's falsch und glauben, er rufe dem Elias.
Johann Wolfgang von Goethe