Abschied Zitate (Seite 5)
Trennen ist ein Sterben
Wie der Tag sich windet
Und kein Ende findet!
Die Minuten stehen,
Müssen rückwärts sehen.
Seit der Morgenstunde,
Die mit starrem Munde
Dich zum Abschied weckte,
Sich nur Öde streckte.
Fühl' die Haut erkalten
Und die Stirn sich falten,
Muß ins Leere schauen
Und dem Tag mißtrauen.
Trennen ist ein Sterben,
Schlägt die Welt in Scherben.
Max (Maximilian Albert) Dauthendey
Wenn Du es willst
Wenn Du es willst,
erzähle mir von Dir.
Ich hör Dir zu.
Und wenn Du willst,
lass uns ein Stückchen Weg
gemeinsam gehen.
Wenn Du es möchtest,
lege Dich in meinem Arm
zur Ruh.
Und wenn Du einmal
nicht mehr reden magst,
dann
schweig Dich bei mir aus.
Ich werde es verstehen
und hör auch
in der Stille zu.
Wenn Du es willst,
dann schenke ich Dir mehr
als einen Tag
und eine Nacht.
Und wenn Du
irgendwann
mal nicht mehr bleiben kannst,
mach ich den Abschied
Dir nicht...
Bernhardt Bless
Vorläufiger Abschied
Wir haben unsere Freundschaft
im Liebesgarten gelebt -
und die Liebe wucherte wie
ein wunderschönes Unkraut.
Wir haben gespürt, daß wir
das nicht einfach leben konnten
und versuchten nun,
die Liebe zu beschneiden,
das Unkraut auszujäten.
Warum aber trampelst du nun auch
alle Freundschaftsblumen nieder?
Kristiane Allert-Wybranietz
Ein frohes Liebesgedicht
Ich hab dich lieb
und doch muß ich manchmal
von dir fortgehen.
Und du weißt ja selber,
daß auch du nicht stets
nur bei mir bleiben kannst.
Es ist immer ein Abschied,
aber niemals ein Verlassen.
Es ist immer ein Wiedersehn,
aber niemals ein Zurückkommen.
Ich hab dich lieb
und möchte mit dir
leben ... lieben
und nicht im Wechselspiel
aneinander rumkürzen,
zerstören und streiten.
Kristiane Allert-Wybranietz
Entdornte Rosen werden heute längst gezüchtet.
Sie sind nicht natürlich, aber bequem: Sie stechen nicht.
Du hast mir meine Fehler und Schwächen – aus deiner Sicht –
aufgezählt und gewünscht daß ich sie ändere.
So kam unser Abschied – zwangsläufig –
denn deine Rose ohne Dornen wollte ich nicht sein.
Kristiane Allert-Wybranietz
Es ist auch deswegen in Ordnung, daß der Mensch endlich stirbt, er soll sich schon deswegen gern darein fügen, weil sich mit der Zeit gar zu viel Sach um ihn ansammelt. Man erfährt das beim Umzug. Nicht nur Bücher, – Briefe, Blätter, Blättchen, Zeitungsnummern, Büchsen, Schachteln, Salben, Pulver, tausend Geräte. ... Mach, geh fort, nimm Abschied auf einmal von all dem Quark!
Friedrich Theodor von Vischer
Gerade den besten Gesetzen der Vorfahren geben wir leichten Herzens den Abschied. Geht es aber um Verhältnisse, die sie hätten klüger gestalten können, da greifen wir sogleich mit Freuden zu jener billiger Ausrede von der guten Tradition und verbeißen uns in das Althergebrachte wie wütende Köter.
Thomas Morus