Rast
Nun merk' ich erst, wie müd' ich bin,
Da ich zur Ruh' mich lege:
Das Wandern hielt mich munter hin
Auf unwirtbarem Wege.
Die Füße frugen nicht nach Rast,
Es war zu kalt zum Stehen;
Der Rücken fühlte keine Last,
Der Sturm half fort mich wehen.
In eines Köhlers engem Haus
Hab' Obdach ich gefunden;
Doch meine Glieder ruh'n nicht aus:
So brennen ihre Wunden.
Auch du, mein Herz, in Kampf und Sturm
So wild und so verwegen,
Fühlst in der Still' erst deinen Wurm
Mit heißem Stich sich regen!
Aktuelle Zitate
Mag ein Mensch dich betrogen, bestohlen oder verleumdet haben – es könnte immer noch die Möglichkeit einer Versöhnung, ja selbst eines späteren reinen Verhältnisses zwischen dir und ihm bestehen. Ja, selbst mit deinem Mörder könntest du dich nach geschehener Tat vielleicht trefflich verstehen. Nur zu einem Menschen, der nicht weiß, was er dir getan hat, führt – selbst wenn du sein Tun längst verschmerztest – in aller Ewigkeit kein Weg zurück.
Arthur Schnitzler