Ich habe, liebe Brüder,
ein gutes Haus bewohnt,
darinnen Lichter spielen,
darüber stand der Mond.
Und vorne sprang ein Brunnen
als wie ein dünner Hauch;
und jeden lieben Abend,
da kam die Schwester auch.
Sie kam gelind geschritten,
nur wie ein Ton und Klang;
sie lehnt' an Brunnens Rande,
sie hob den Nachtgesang.
Sie lockt' aus meiner Kammer
sie lockt' mich in die Nacht;
ich habe bei der Schwester
ein Stündlein zugebracht.
Die Schwester sang am Brunnen,
ich habe nichts begehrt;
ich bin nach einem Stündlein
ins Haus zurückgekehrt.
Darinnen Lichter spielen,
darüber stand der Mond:
so habe ich, liebe Brüder,
ein gutes Haus bewohnt.
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An einen Hypochonder
Du runzelst die Stirne,
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Dieweil mit der Birne
Den Wurm du verspeist.
Was folgst du empfindlich
Der grausigen Spur?
Erfreu dich doch kindlich
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Frank Wedekind
Wir sind in einer Branche, die man im Grunde nicht bewerben kann, wenn man wie wir nicht über den Preis verkauft. Natürlich könnte die Fomel 1 in jedem Land den besten nationalen Caterer nehmen und der America's Cup braucht in Valencia keinen österreichischen Caterer. Aber sie nehmen DO & CO.
Attila Dogudan
Es müßte Zeitungen geben, die immer gerade das mitteilen und betonen, was augenblicklich nicht ist. z. B. Keine Cholera! Kein Krieg! Keine Revolution! Keine schlechte Ernte! Keine neue Steuer!, und dergleichen. Die Freude über die Abwesenheit großer Übel würde die Menschen fröhlicher und zur Ertragung der gegenwärtigen tauglicher machen.
Christian Morgenstern