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Die Bibel kennt mehrere Dutzend Deutungen des Leidens. Oft wird Gott als Urheber genannt: Er erzieht, richtet, stellt auf die Probe. Daneben wird der Mensch als Leidensverursacher erkannt: er ist böse, ungeschickt oder unterzieht sich freiwillig einem Leiden. Selten betrachten biblische Autoren auch Naturgesetzlichkeiten als Grund für ein Leiden. Seit der biblischen Zeit sind bis heute weitere Sichtweisen dazugekommen: Leiden als Verdienst, als Beitrag zur Weltverbesserung, als Impuls zum inneren Wachstum, als Lustgewinn, als Einbildung, als tragische Sinnlosigkeit und vieles mehr.

Thomas Bornhauser