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Letzte Rosen
Ich bin auf stillen Wegen
Fortgegangen von dir.
An der Brust sind mir
Deine letzten Rosen gelegen.
Rosen, noch spät gerötet
Von der Herbstsonne Licht.
Rosen, die man bricht
Schnell, eh der Frost sie tötet.
Wie schnell man vom Leben,
Eh die Jugend verglimmt,
Noch eine Liebe nimmt…
… Meine letzten Rosen hast du mir gegeben.
A. de Nora (Pseudonym für Anton Alfred Noder)
Man muß es als allgemeine Wahrheit annehmen, daß der Mensch, von kurzen Augenblicken abgesehen, niemals davon abläßt, ganz im geheimen, wenn er es auch vor anderen verbirgt, an gewisse Dinge zu glauben, weil der Glaube an sie zu seiner Seelenruhe nötig und ihm lebensnotwendig ist. [...]
Giacomo Graf Leopardi
Wer sich gegen das Bedrohende in den äußeren Verhältnissen am besten zu rüsten versteht, der macht sich das, was er kann, zu Verbündeten; was er nicht zu Verbündeten machen kann, das macht er sich wenigstens nicht zu Fremden; was er nicht einmal so weit bringt, damit tritt er überhaupt nicht in Beziehung und stützt sich auf das, was zu solchem Tun nützlich ist.
Epikur
Wer aber [...] gesehen hat, daß überall und seit unendlicher Zeit Millionen und Millionen geboren und begraben werden, ohne daß ihr Kommen und Gehen mehr Bedeutung hätte als Mückenschwärme, die einen Augenblick durch die Sonnenstrahlen schweben, der verliert den Glauben an die Wichtigkeit der Erscheinungen und an die innere Notwendigkeit der ewigen Fortdauer all dieser ganz gleichgültigen ameisenartigen Existenzen, die in individuell kaum unterscheidbaren Wiederholungen immer aufs neue...
Elisabeth von Heyking