Man geht eher im täglichen Gezänk der Familie unter als beim Durchschwimmen des Ozeans.
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Er ließt viel. / Er ist ein großer Prüfer und durchschaut / das Tun der Menschen ganz. Er liebt kein Spiel / wie du, Antonius, hört nicht Musik. / Er lächelt selten und auf solche Weise, / als spott' er sein, verachte seinen Geist, / den irgendwas zum Lächeln bringen konnte. / Und solche Männer haben nimmer Ruh, / solang sie jemand größer sehn als sich.
William Shakespeare
Bleich steht das Feld und reif das Korn, das gelbe,
Ganz so wie einst, und doch nicht ganz dasselbe,
Ganz so wie einst, Tal, Feld, des Weges Borden,
Und doch und doch: Wie viel so fremd geworden!
Wie schön der Wald! O, wie bekannt mich schauen
Die Wiesen an, die Fluren und die Auen!
Und doch und doch! Wie ganz mit andern Mienen,
Als hätt' ich nichts zu suchen mehr bei ihnen!
Christian Wagner
An meinen Kaktus
Du alter Stachelkaks,
Du bist kein Bohnerwachs,
Kein Gewächs, das die Liebe sich pflückt,
Sondern du bist nur ein bißchen verrückt.
Ich weiß, daß du wenig trinkst.
Du hast auch keinerlei Duft.
Aber, ohne daß du selber stinkst,
Saugst du Stubenmief ein wie Tropenluft.
Du springst niemals Menschen an oder Vieh.
Wer aber mit Absicht oder versehentlich
Sich einmal auf dich
Setzte, vergißt dich nie.
Ein betrunkener, lachender Neger
Schenkte dich mir, du lustiges Kleines,
Daß ich...
Joachim Ringelnatz
Die Leidenschaften können stärker sein als ihr Gewissen, ihre Stimme kann viel hörbarer sein, aber ihr Schreien ist ganz anders, als der gebieterische Ton, den das Gewissen spricht. Sie verfügen nicht über jene bindende Kraft, über welche die Stimme des Gewissens verfügt. Bei ihrem Triumph wird ihnen doch bange vor dieser ruhigen, tiefen und drohenden Stimme.
William Ellery Channing