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Aktuelle Zitate
Erinnerungen an zurückliegendes Unrecht sind doch nicht dazu gedacht, heutige Generationen zu knechten. Sie sind vielmehr ein weises Stilmittel, verblaßten, unscharfen Bildern ihre Farbe und Schärfe zurück zu geben, damit die Betrachtung durch das bewußte Auge geschieht und nicht im Kanal des Vergessens verschwindet.
Sigrun Hopfensperger
Ich bin aufgewachsen als Sohn / Wohlhabender Leute. Meine Eltern haben mir / Einen Kragen umgebunden und mich erzogen / In den Gewohnheiten des Bedientwerdens / Und unterrichtet in der Kunst des Befehlens. Aber / Als ich erwachsen war und um mich sah, / Gefielen mir die Leute meiner Klasse nicht. / Nicht das Befehlen und nicht das Bedientwerden. / Und ich verließ meine Klasse und gesellte mich / Zu den geringen Leuten.
Bertolt Brecht
Einsamkeit
Wer sich der Einsamkeit ergiebt,
Ach! der ist bald allein;
Ein jeder lebt, ein jeder liebt
Und läßt ihn seiner Pein.
Ja! laßt mich meiner Qual!
Und kann ich nur einmal
Recht einsam sein,
Dann bin ich nicht allein.
Es schleicht ein Liebender, lauschend sacht,
Ob seine Freundin allein?
So überschleicht bei Tag und Nacht
Mich Einsamen die Pein,
Mich Einsamen die Qual.
Ach, werd' ich erst einmal
Einsam im Grabe sein,
Da läßt sie mich allein!
Johann Wolfgang von Goethe