Zitate
Mir fehlt überhaupt die Geduld zum Leben. Ich kann das Gras nicht wachsen sehen; wenn ich aber das nicht kann, so mag ich gar nicht dahin gesehen haben. Meine Anschauungen sind flüchtige Betrachtungen eines ›fahrenden Schülers‹, der in größter Hast durchs Leben stürzt. Man sagt: Gott der Herr macht den Magen eher satt als die Augen. Das vermag ich nicht zu merken. Meine Augen sind satt und alles Dinges überdrüssig, und doch hungert mich.
Søren Aabye Kierkegaard
Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde, da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still. Ich wurde, was womöglich noch ein größerer Gegensatz zum Reden ist, ich wurde ein Hörer. Ich meinte erst, Beten sei Reden. Ich lernte aber, daß Beten nicht bloß Schweigen ist, sondern Hören. So ist es: Beten heißt nicht, sich selbst reden hören. Beten heißt still werden und still sein und warten, bis der Betende Gott hört.
Søren Aabye Kierkegaard
Ein reines Herz ist zuerst und zuletzt ein gebundenes Herz. Gebunden, fester gebunden als irgendein Schiff, das vor allen Ankern liegt, muß das Herz sein, das rein sein soll; es muß an Gott gebunden sein. Gott aber stirbt nicht, und das Band, das an ihn bindet, bricht nie. So muß das Herz gebunden sein.
Søren Aabye Kierkegaard
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