Zitate

Das Furchtbarste an jedem Krieg ist der Umstand, daß die Menschen ihn wie ein Naturereignis - etwa wie einen Blitzschlag, ein Erdbeben, eine Springflut - hinzunehmen pflegen, während er in Wirklichkeit ein mit ihrer eigenen Duldung und Mithilfe von Menschenhand vorbereitetes Unternehmen ist, bei dem man den Initiatoren und Managern auch noch die sichersten Plätze reserviert.
Sigmund Graff
Wenn die Frauen ein Gefühl für ihre wahren Rechte und Freiheiten besäßen, würden sie sich mit der ganzen Leidenschaftlichkeit ihres Geschlechts dagegen auflehnen, daß ihnen der Staat verbietet, ein zu ihrem Körper gehörendes embryonales Wesen töten zu lassen, solang er sich erlaubt, dasselbe zur schönsten Menschenblüte heranwachsende Wesen zwanzig oder dreißig Jahre später, gegebenenfalls in einen Krieg zu schicken und dort töten zu lassen.
Sigmund Graff

Zu den untauglichsten Mitteln gegen den Krieg gehört seine angebliche Humanisierung. Man humanisiert den Krieg auch, wenn man ihn als Konflikt, Aktion, Unternehmung, Operation, Vorgehen, Engagement usw. bezeichnet. Jeder dieser Worte ist eine Verharmlosung, die man allerdings nur den Kriegen eines guten Bundesgenossen zuzubilligen pflegt.
Sigmund Graff
Der Krieg ist im Begriff, sich unter Umgehung des Kampfes zur Ausrottung zu vereinfachen, und da seine Feldherren, soldatisch gesehen, ähnlich heruntergekommen sind wie die Kammerjäger, unter denen man einst die Leibjäger eines Fürsten und erst später die Vertilger von Ratten, Mäusen und anderem lästigen Ungeziefer verstand, sollte man ihnen nach einer geglückten Waffentat eigentlich die "Goldene Wanze" an die Heldenbrust heften.
Sigmund Graff