Zitate
Zu deinen Augen der Weg wie weit,
Zu deinem Herzen der Pfad verschneit,
Nur seltne Gedanken zu dir gehn,
Ihre Spuren im stäubenden Schnee verwehn,
Und die Glut ward kalt,
Wie ein Hirtenfeuer im Wald,
Die einst so hoch zu lodern sich erkühnt.
Und wenn's dem Schnee zu Füßen grünt,
Wenn neuer Frühling mich umwittert,
Ein weicher Tau an meiner Wimper zittert,
Es grünt nicht dir, es taut nicht dir,
Weit, weit entfremdet wardst du mir.
Nur nächtens manch ein traurig Mal
Lawinen sendest du zu...
Paul von Heyse
Das Leben verwandelt uns wunderbar, und wenn wir die Tage nur machen lassen, und uns nicht selbst gegen ihre Macht verstocken, – es werden Dinge möglich, die wir vor Jahr und Tag nicht zu denken vermocht haben, und manches beglückt uns einst, was wir erst mit Abscheu von uns gewiesen haben.
Paul von Heyse
Durch die Ferne, durch die Nacht
Hab Erbarmen! hab Erbarmen,
Um mich selbst bin ich gebracht,
Wenn du winkest mit den Armen
Durch die Ferne, durch die Nacht.
Lösch, o lösch die kleine Kerze,
Die mir dieses Nackens Pracht
Nur enthüllt zu meinem Schmerze
Durch die Ferne, durch die Nacht!
Deine Stimme laß ertönen,
Denn sie dringt heran mit Macht,
Als umarmte mich dein Sehnen
Durch die Ferne, durch die Nacht!
Paul von Heyse
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