Otto von Leixner Zitate über wenn
24. April, 1847 – 12. April, 1907
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Die Worte »Ich will« hört man am häufigsten von Menschen, die wenig Willen besitzen. Mit den Willensstarken verkehrt es sich leicht, wenn sie nicht gerade versteckte Ziele verfolgen. Der Umgang mit den Eigensinnigen ermüdet, weil man niemals weiß, wohin die Laune des nächsten Augenblicks sie treibt.
Otto von Leixner
Von einem Menschen, der behauptet, keinen Herrn über sich anzuerkennen, weiß ich eins: daß er sich selbst nicht zu beherrschen vermag. Wenn die Zellen in einem Lebensbau sich jede für selbständig erklärten, so fiele der Körper auseinander. Das Gleiche gilt von dem Staate – und beides ist unmöglich außer im Chaos.
Otto von Leixner
Unter wahrhaft gebildeten Menschen darf man schweigen, wenn man nichts zu sagen hat. Nur die sogenannten »Gebildeten« reden immer und machen Worte über alles. Darum fehlt ihnen auch ganz die Gabe, mit Verstand zuhören zu können. Da müßten sie denken; das ist aber beim bloßen Reden nicht nötig.
Otto von Leixner
Die Besitzenden haben lange nicht einmal das getan, was die Gerechtigkeit forderte. Sie dürfen sich nicht wundern, wenn ihnen jetzt selbst für große Zugeständnisse nicht die geringste Dankbarkeit gezollt wird. Die Empfänger sehen hinter allem die blasse Furcht und werden nun begehrlich über das Maß der Vernunft. Denn es ist ein Gesetz der Weltordnung, daß Selbstsucht Selbstsucht weckt, Lieblosigkeit den Haß.
Otto von Leixner
Die gefährlichste Art der Ichsucht ist die unbewußte, die häufiger bei Frauen als bei Männern vorkommt. Es gibt Frauen und Mädchen von Schönheit, Geist und von gewisser Art edler Gesinnung, die ihre Umgebung, ich möchte sagen: ausbeuten. Sie nehmen jedes Opfer an, fordern es sogar mit reizendem Lächeln oder mit Ungestüm, und haben dabei gar keine Ahnung, daß sie ihre Rechte überschreiten. Niemals fällt es ihnen ein, Opfer durch Opfer zu bezahlen; sie glauben, alles sei beglichen, wenn sie...
Otto von Leixner
Eltern, die eine junge, blühende Tochter zwingen, einen alten Mann seines Geldes wegen zu heiraten, sind Seelenmörder, die der innere Richter niemals freisprechen wird. Ich habe manches Weib in solcher Lage hinsiechen sehen, wenn es pflichtgetreu blieb, und sah manches andere niedergleiten in den Abgrund sittlicher Verderbnis. Aber verurteilen konnte ich nur Väter und Mütter und verachten nur die Gatten, die unter dem Schutzmantel staatlicher und kirchlicher Einrichtungen gegen ein Gesetz...
Otto von Leixner