Gebet zur Nacht
Wenn die Sonne untergeht,
dort wo Erd und Himmel sich vereinen,
wenn die letzten goldenen Strahlen
Wolkenbilder sanft umgeben,
geht die Welt zur nächt'gen Ruh.
All des Meeres stille Wellen
nur noch plätschernd sich verlieren
in dem Sand,
der weit und breit
nun verlassen und allein –
und die Möwen suchen kreischend
noch zur Nacht
die letzte Nahrung,
bis der Sonne Schein erlischt
und der Mond mit seinem Licht
schließt des Tages Fülle ein.
Als die Sonne unterging,
wo Erd und Himmel sich vereinen,
hüllte alles sich in Schweigen
im Gebet zur dunklen Nacht.
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Ich habe alles verloren und hungerte nun mit meiner Frau, wenn ich mich hätte übereilen lassen; so hungerte ich doch nur allein – meine Zukünftige muß 3000 Taler mehr haben, so hoch steigt mein Verlust, nur kein eigenes Haus – ich stelle mir schrecklich vor, eine Frau wegen des Hauses zu nehmen und das Haus durchs Feuer zu verlieren, ohne daß die werte Hälfte mit verbrennt.
Gottlieb Wilhelm Rabener