Duldung
Schwarzes Eisen, kalt und spröde,
Schelten möchte ich dich nicht,
Weil es dir an Lebenswärme
Und an Biegsamkeit gebricht.
Bist du doch in Feuersgluthen
Zischend einst emporgewallt,
Eh' du unter Hammerschlägen
Mußtest werden starr und kalt.
Und, so sollt auch ihr nicht schelten,
Wenn ihr seht ein kaltes Herz,
Sollt ihm heißes Mitleid zollen,
Weil es gleicht dem todten Erz.
Wißt ihr denn, ob es nicht glühend,
Zischend einst emporgewallt,
Bis es unter Schicksalsschlägen
Ward wie Eisen starr und kalt?
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Liebe tut wohl. Man merkt es gleich, wenn sie einem entzogen wird. Wir leben gleichsam in einer allgemeinen Kälte, wir wissen es oft nicht, wer in unserer Nähe uns vor der kalten Luft schützt, bis er sich entfernt und uns ihr aussetzt; aber wie in einem wirklich kalten Zimmer, wenn einer, der neben uns saß, den Platz verläßt.
Karl August Varnhagen von Ense