Ludwig Thoma Zitate über wenn
21. Januar, 1867 – 26. August, 1921
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Zitate
Friede
Über die Heide geht der Wind;
Es flüstert im Gras, es rauscht in den Bäumen.
Die dort unten erschlagen sind,
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.
Hören sie nicht den Glockenklang?
Dringt nicht zu ihnen aus heiligen Räumen
Halleluja und Friedenssang?
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.
Voll des Dankes ist alle Welt,
Sie darf mit dem Lobe des Herrn nicht säumen;
Wer im Kampfe fiel, heißt ein Held.
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.
Wenn die Herrscher versammelt...
Ludwig Thoma
Man fühlt sich gänzlich auf dem Hunde
Und kommt so weit, wenn's immer gießt,
Daß man in einer solchen Stunde
Die Zeitung liest.
Auf Seite zwei die Redeflüsse
In Bayerns Sommerparlament –
Das ist der schönste der Genüsse!
Kreuzsakrament!
Man hört den Regen, liest die Seiche
Und hat so das Gefühl dabei,
Man trete in das Windelweiche –
In lauter Brei.
Ludwig Thoma
Erster Mai
Ja, das war ein erster Mai!
Dreckig waren alle Straßen,
Auch der Wind hat kalt geblasen,
So, als wenn es Winter sei.
Unsre junge Mädchenschar
Trug verstärkte Unterhosen,
Und es konnte wohl erbosen,
Wem es etwa lästig war.
Nichts von Spitzen oder Mull!
Und von den Naturgenüssen
Hat man sich enthalten müssen,
Denn es war fast unter Null.
Alle haben sich geschont,
Die sonst gerne unterliegen,
Um nicht den Katarrh zu kriegen.
Und das heißt man Wonnemond!
Ludwig Thoma
Wer sechs Roß im Stall stehen hat, ist ein Bauer und sitzt im Wirtshaus beim Bürgermeister und beim Ausschuß. Wenn er das Maul auftut und über die schlechten Zeiten schimpft, gibt man acht auf ihn. Wer fünf Roß und weniger hat, ist ein Gütler und schimpft auch. Aber er hat nicht das Gewicht und ist nicht wert, daß man es weitergibt. Wer aber kein Roß hat und seinen Pflug von ein paar mageren Ochsen ziehen läßt, der ist ein Häusler und muß das Maul halten.
Ludwig Thoma