Ludwig Reiners Zitate über nichte
21. Januar, 1896 – 10. August, 1957
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Des Meisters ruhigste Linie ist meisterhaft durch die Unruhe, die sie verbergend verrät. Das gute Kunstwerk stellt nicht etwa Gegensätze nebeneinander, sondern es läßt uns das Gegensätzliche in einem unsichtbaren Hintergrunde ahnen. In dem Leichten ist das Schwere mitgegenwärtig. Das Wesen des Kitsches ist dagegen, daß in ihm das Süße nur süß ist.
Ludwig Reiners
Auch Feilen will gelernt sein. Da wir nicht bei einer Durchsicht auf alle Fehler achten können, so müssen wir unsere Entwürfe mehrmals durchgehen und jedesmal etwas anderes im Auge behalten, nämlich 1. inhaltliche Fehler, 2. Knappheit, 3. Zuspitzung und Anschaulichkeit des Ausdrucks, 4. Vermeidung unnötiger Haupt- und Beiwörter, 5. Satzbau, 6. Klang.
Ludwig Reiners
Im Wirtschaftsleben wird die Abneigung des Volkes gegen Viele Dinge dadurch gesteigert, daß sie mit unverständlichen Fremdwörtern bezeichnet werden. Die Dividenden und Tantiemen, das Rentabilitätsstreben, ja selbst die Generaldirektoren wären, wenn sie deutsche Bezeichnungen trügen, Vielleicht nicht ganz so unbeliebt, wie sie es jetzt sind.
Ludwig Reiners
Demosthenes hat den Thukydides achtmal mit der Hand abgeschrieben, um seinen Stil in sich aufzunehmen. Stendhal pflegte, bevor er schrieb, im Code Napoleon zu lesen. Es ist sicher richtig: Wenn wir eine Stunde in Egmont oder in Hebels Schatzkästlein gelesen haben, werden wir nachher manche banale Wendung, manchen verschnörkelten Ausdruck nicht niederzuschreiben wagen.
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