Die Blumen schwanden, auch die letzten,
Die Mensch und Tier und Flur ergötzten
Mit Blütenduft und Farbengold;
Doch alle keimten, wuchsen, blühten,
Und ehe sie im Herbst verglühten,
Erfüllten sie, was sie gesollt.
Laß meines Lebens Herbst erst kommen,
O Herr, wenn ich zu Nutz und Frommen
Der Welt gewirkt auf meiner Bahn!
Ruf mich zu dir an jenem Tage,
Wo ich mit Zuversicht mir sage:
Was ich gesollt, hab ich gethan!
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Leicht verschwindet der Taten Spur
Von der Sonne beleuchteten Erde,
Wie aus dem Antlitz die leichte Gebärde –
Aber nichts ist verloren und verschwunden,
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In den dunkel schaffenden Schoß aufnahmen –
Die Zeit ist eine blühende Flur,
Ein großes Lebendiges ist die Natur,
Und alles ist Frucht, und alles ist Samen
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Mein Herz und ich
Deckt noch der Schlaf dein Auge zu,
Mein Liebster? O, um süßer dich zu denken,
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Ich wache, weil mein Herze Nacht und Tag
In sich laut deinen Namen höret.
Anna Louisa Karsch