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An die Entfernte
Diese Rose pflück ich hier,
In der fremden Ferne;
Liebes Mädchen, dir, ach dir
Brächt ich sie so gerne!
Doch bis ich zu dir mag ziehn
Viele weite Meilen,
Ist die Rose längst dahin,
Denn die Rosen eilen.
Nie soll weiter sich ins Land
Lieb von Liebe wagen,
Als sich blühend in der Hand
Läßt die Rose tragen;
Oder als die Nachtigall
Halme bringt zum Neste,
Oder als ihr süßer Schall
Wandert mit dem Weste.
Nikolaus Lenau
Es ist ein großer Unterschied, ob ich "Nahrung, Nahrung" sage oder sie esse; ob ich "Wasser, Wasser" sage oder es trinke. Wir können nicht erhoffen, Verwirklichung zu erlangen, indem wir einfach das Wort "Gott, Gott" wiederholen; wir müssen nach Verwirklichung streben und sie üben.
Swami Vivekânanda
Lebensergebnis
In angstvollen Nächten,
Frierend und schaudernd,
In Tagen, kalt und trostlos,
Ist sie mir kund geworden,
Die schreckliche Wahrheit;
Hab' ich es kennen,
Doch leider zu fassen nicht
Gelernt,
Das unerbittliche
Gesetz; ohn' Erbarmen
Ward er mir verkündet
Mit ehernen Zungen,
Unter Sturm und Klage,
Der eisige Spruch der Parze:
Du mußt, o Mensch!
Begraben dein Liebstes,
Oder du mußt,
Du banger Geselle,
Von deinem Liebsten
Begraben dich lassen! –
Von beiden welches
Dünkt dir das...
Fritz Lemmermayer
Das physische Leben ist zweitaktig. Wir leben in einer Welt von auf und nieder, rückwärts und vorwärts, Tag und Nacht. Um auszuatmen, müssen wir zuerst einatmen; es gibt in diesem Prozeß keinen dritten Schritt und keine Zwischenfunktion. Es ist ein und aus, ein und aus, 1 - 2, 1 - 2.
Leonard Bernstein