Zitate
Das ist der größte Vorteil für die Menschheit,
Daß jeder für die andern alles thue,
Und jeder von den allen es empfange.
Nur wenig bringt der Einzelne dem Ganzen,
Wie viel empfängt der Einzelne von allen!
Wie treu beschützt ist jeder durch die Menschheit.
Wie wenig mehr bedarf es doch zur Eintracht,
Zu Glück und Ruh' zu unkränkbarer Freiheit
Von allen Menschen, als den Willen aller:
Jedwedem mit dem Leben selbst zu dienen!
Mit den geringsten Mitteln will der Gott
Die größte Wirkung – aber...
Leopold Schefer
Drum, wer da haßt, der ist allein! der scheidet
Sich aus von diesem großen Reich des Lebens;
Der müßte mehr als Gottes Kraft besitzen,
Um einen Athemzug lang froh zu sein,
Indeß ein Zug vom Quell der Liebe gnügt,
Das ärmste, längste Leben reich zu machen,
Und scheidend ew'ge Seligkeit zu träumen.
Leopold Schefer
Ein Kuß ist ohnegleichen
Der Liebe wahrstes Zeichen
Und zartester Genuß,
Ist Anfang, Mitt' und Ende,
Der Liebe Frühlingswende,
Der Bienen Veilchengruß.
Wer küßt, verheißt sein Leben
Dir auch so hinzugeben
Und Liebesüberfluß;
Ein Kuß vergilt die Leiden,
Und für die reinsten Freuden
Dankt man mit einem Kuß.
Leopold Schefer
So viel, wie ›jemand‹ von den Augen hält,
So frevelnd oder rein er's nimmt mit Liebe,
So viel auch hält er von der Ehre oder –
So wenig, und so ist auch er geehrt!
Wer sich nicht achtet, ehrt die Frauen nicht,
Wer nicht die Frauen ehrt, kennt er die Liebe?
Wer nicht die Liebe kennt, kennt er die Ehre?
Wer nicht die Ehre kennt, was hat der noch?
Leopold Schefer