Zitate
Mensch-ärgere-dich-nicht...
Wer Glück hat,
hohe Punkte und vielleicht
gut mogeln kann,
gewinnt meistens.
Wer stets rausgeschmissen wird,
weil er anderen im Weg ist,
die siegen wollen,
gewinnt wahrscheinlich nicht.
Und wenn er noch so
ehrlich spielt.
...ist ein Gesellschaftsspiel
Kristiane Allert-Wybranietz
Marionettentanz
Wenn ich euch so betrachte
– wie ihr hinter Besitz und Ruhm herrennt,
nach Ansehen und Aussehen strebt,
– wie ihr euch versteckt, eure Gedanken und
Wünsche tarnt in farblosem Gerede über dies und das,
– wie ihr eure ehrliche Meinung und eure Fehler
in glänzendes Geschenkpapier verpackt
(wehe einer reißt die Verpackung auf!)
– wie ihr nicht aussprechen könnt
und nicht wissen wollt, was in euch ist,
dann meine ich manchmal,
ich sehe einem Marionettentanz zu,
bin glücklich,...
Kristiane Allert-Wybranietz
Kaputt
Ein Gesicht ist zersplittert,
ein Mensch findet nicht den Weg
durch unsere Porzellanwelt.
Er kann nur noch fühlen und glücklich sein,
wenn er träumt,
doch er kann nicht mal mehr träumen.
Doch es gibt Drogen, die zum Träumen verhelfen.
Er nimmt diese Drogen,
immer wieder, um träumen zu können.
Jetzt träumt für ihn die Droge,
fühlt für ihn und zerstört ihn.
Der Mensch ist nur noch Hülle, leer.
Sein Gesicht ist zersplittert.
Kristiane Allert-Wybranietz
Gefühle
kann man nicht beschreiben, nur geben...
und auch das nicht immer,
denn man kann sie auch zurückhalten –
aus Scheu,
aus Angst,
aus Rücksichtnahme,
aus Trotz,
aus Unsicherheit.
Wenn ich könnte, würde ich Dir meine per Post schicken,
als Einschreiben – streng vertraulich –
und mit Rückporto...
man kann ja nie wissen.
Kristiane Allert-Wybranietz
Als ich noch still sein mußte,
wenn Erwachsene sich unterhielten,
freute ich mich darauf,
endlich mitreden zu dürfen. –
Nur fehlen mir
heute leider
oft die Worte.
Und ich verstehe nicht,
warum ich damals
nichts sagen durfte,
denn Lügen –
das konnte ich als Kind
schon ganz gut.
Kristiane Allert-Wybranietz
Nicht ganz so romantische Romanze
Laß unsere Worte vorüberziehen.
Laß unsere Spiele verblassen.
Laß alles vorbei, was laut ist.
Wieviel sagt die Stille,
wenn wir uns
ganz sanft berühren!
Stille hat nur einen Nachteil:
Sie kann auf viele Arten verstanden oder
mißverstanden werden.
Kristiane Allert-Wybranietz
Aber wenn wir
unsere Stühle hochklappen,
wenn die Erinnerungen
am Boden liegen,
ein paar noch auf dem Tisch,
wie trockenes Kastanienlaub,
werden wir uns dann sagen,
wir hätten
mehr nehmen können
vom reichgedeckten Tisch?
Mehr vom Schatten der Bäume,
deren Äste
jetzt kahl
in den klaren Himmel ragen?
Kristiane Allert-Wybranietz
Verständigung
Wir sitzen in der Runde
und tischen unsere Worte auf.
Der eine mag nichts Fettes.
Der andere schlingt alles in sich hinein,
ohne zu schmecken.
Ein dritter kann nichts Hartes beißen.
Ein anderer wieder achtet auf
kalorienarme Kost.
Da brauche ich mich nicht zu wundern,
wenn ich mißverstanden werde.
Kristiane Allert-Wybranietz
Mutlos?
1. Auswegslos
Wenn du sagst,
es gibt
keinen Weg mehr für dich,
so irrst du dich.
Es mag sein,
daß da
kein Weg zu sehen ist,
aber du kannst
dir immer noch einen bahnen.
2. Tu was
Du kommst
nirgendwo an,
wenn du nicht los gehst.
Dir öffnet sich
keine Tür,
wenn du nicht anklopfst,
– wenn du auch
tausendmal davon sprichst.
Tu was!
Kristiane Allert-Wybranietz
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