Zitate
Von wegen Schicksal
So sehr habe ich mich gefreut,
dich heute zu sehen,
dich in die Arme zu nehmen,
ganz lange und feste zu halten.
... als du da warst,
ließ es leider die Situation nicht zu.
So dringend wollte ich dir sagen,
wie sehr du mir gefehlt hast,
wie oft ich an dich gedacht habe,
wollte dich ganz lange anschauen.
... als du da warst,
ließ es leider die Situation nicht zu.
Bedrückt bin ich jetzt wieder allein.
Du bist gegangen, bis zum nächsten Mal.
... wird dann wieder
die...
Kristiane Allert-Wybranietz
Lange nicht gesehen
Schön, dich wiederzusehen,
wollte ich sagen.
Doch du hieltest mir die Zeit,
die wir uns nicht gesehen haben,
hin wie eine Lanze,
so daß mein Arm nicht deine Schulter,
mein Mund nicht deine Wange berührte.
Durch die Glasscheibe Distanz
sagte ich ganz steril:
Wie geht es dir?
Kristiane Allert-Wybranietz
Unbelastet und gesund kam ich zur Welt.
Ich wußte damals noch nicht,
daß dieser Zustand nicht lange hält
und schaute zu tief ins künstliche Licht,
das uns heute alle blendet.
Und damit war meine Karriere
als Mensch vorläufig beendet.
Ich hatte zu Unrecht jenen getraut,
die das künstliche Licht gebaut.
Heute suche ich echtes Licht,
das uns warm zusammenhält
und uns allen leuchtet
für eine menschliche Welt.
Gefunden hab ich's noch nicht –
doch manchmal schon gesehen.
Kristiane Allert-Wybranietz
Schatzsucher auf Lebenszeit
Einmal möchte ich verweilen können:
Keinen Wunsch mehr,
nicht mehr suchen,
nicht mehr das Gefühl,
noch etwas finden zu müssen.
Vieles habe ich gefunden,
aber nie sind meine
Schatzkammern so gefüllt,
daß ich sie abschließen
und fortfliegen kann.
Dabei habe ich
den Flug ins Wunschlose
schon so lange gebucht.
Doch meine Schätze
zerrinnen mir zwischen den Fingern.
Und ich muß weitersuchen,
denn der Versuch,
Vorratskammern mit guten Gefühlen
anzulegen,
ist auch...
Kristiane Allert-Wybranietz
Psychosomatisch erkrankt
oder ein eigentlich begrüßenswertes Unglück
Die alten Schienen,
die ich lange Jahre befuhr,
waren mir vertraut,
doch meine Fahrtroute nie.
Sie stand im Fahrplan meiner Erzieher.
Trotzdem wagte ich mich nicht
von diesen wohlbekannten Schienen,
bis ich entgleiste.
Jetzt lege ich meine eigenen Schwellen und Schienen -
mühsam, von Station zu Station.
Kristiane Allert-Wybranietz