Reich-Ranickis schon 1986 so fatal praktizierte Maxime, daß es zu den Pflichten eines "seriösen" Literaturkritikers gehöre, Schriftstellern, wenn es denn sein müsse, den "Totenschein auszustellen", schrie geradezu nach einer noch publikumswirksameren Aufbereitung. Also rief das ZDF 1988 das "Literarische Quartett" ins Leben, um einem vorwiegend polemikhungrigen Millionenpublikum die Chance zu bieten, wenigstens ab und zu gemeinsam mit dem Ritterkreuzträger des hehren Literaturgeistes in dessen "Heimat des Geistes" zu emigrieren.
KLEINE ZEITUNG