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Trauert nicht!
Denn heilig ist mein End' und schön, – o Lust,
Lust, die den Neugeborenen umfängt,
Wenn droben er die neuen Pfade wandelt,
Dich ahnd' ich, wie der Schiffer, wenn er nah
Dem Blütenwald der Mutterinsel kommt,
Schon atmet liebender die Brust. Und sein
Gealtert Angesicht verklärt Erinnerung
Der ersten goldnen Jugendwonne wieder!
Und, o Vergessenheit! Versöhnerin! –
Voll Segens ist die Seele mir, ihr Lieben!
Johann Christian Friedrich Hölderlin
Es ist Frühling
Osterglocken, Hyazinthen,
Tulpen und Forsythien,
diese Vier sind jetzt am Sprinten,
um ins Frühlingsreich zu ziehen.
Zugvögel, sie kehren wieder,
bauen fleißig ihre Nester,
putzen sorgsam ihr Gefieder,
musizieren wie Orchester.
Von der Sonne und den Düften,
sind junge Mädchen wie berauscht,
haben um die zarten Hüften,
Hosen in Röcke ausgetauscht,
Selbst manch grimmige Gesichter
verwandeln sich von ganz allein,
in den Augen blitzen Lichter
und auch die Lippen lächeln...
Horst Rehmann
Doch will ich nicht, daß Du Gefährtin seist!
In diesem Namen prahlt die große Lüge.
Wenn Du bewirkst, daß ich mich klarvergnüge,
Nenne ich gerne dies Bewirken Geist.
Mit andern lebt man, was man leben heißt,
Übt seine Pflicht, spannt sich ins Jochgefüge
Der Arbeit ein für sie und holt sich Büge,
Die keines Gottes Hammer grade schweißt.
Du aber sei für mich das seltne Fest,
Das Bacchanal, bei dem man sich verschwendet!
Denn die Alltäglichkeit macht stumpf und schändet
Den Gott in uns und gibt...
Anton Wildgans