Karl Julius Weber Zitate über gute
16. April, 1767 – 20. Juli, 1832
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Komisch ist, daß man das Gefühl für das Gerechte, Gute und Schöne mit dem Wort Geschmack, dem tierischsten aller Sinne, bezeichnet hat, das in die Küche gehörte, so komisch, als daß weite deutsche Länder die Blumen nicht riechen, sondern schmecken. Indessen trieben die Römer diesen Tropus noch weiter und leiteten von sapor (Geschmack) selbst sapientia (Weisheit) ab.
Karl Julius Weber
Mancher könnte sich durch eine gute Heirat glücklich machen, wenn er über ein kleines Körpergebrechen hinwegsehen könnte, und sieht zu spät ein, daß ein Fuß, um zwei Zoll kürzer als der andere, sich wohl durch fünfzigtausend Gulden Mitgabe mit dem anderen ausgleicht, und Wollüstlinge behaupten sogar, noch durch einen anderen Genuß, worüber ich keine Erfahrungen machen konnte.
Karl Julius Weber
Romane und andere Lesereien haben schon manches gute Mädchen zur Schwärmerin und endlich zur alten Jungfer gemacht, wie jene Lebenspoesie manchen Jüngling zum Misanthropen, wenn die Übermacht der Wirklichkeit ihn aus seinen höheren Regionen herabstürzte, wo ein prosaischer Mensch aufrechtgeblieben wäre. Phantasie wirkt Schwindel.
Karl Julius Weber