Johannes Scherr – Biografie
schweiz. Schriftsteller und Literaturhistoriker, Politiker, als demokratischer Abgeordneter in die württembergische Kammer gewählt, mußte 1849 in die Schweiz fliehen
Zitate
Die Hoffnungen auf ewigen Frieden, auf ungestörtes Völkerglück und dergleichen schöne Sachen mehr sind nur Hoffnungen von Kindern und Toren. Ohne Kampf keine Entwicklung, und weil die Gesellschaft die rastlos fortschreitende Entwicklung ist, so bleibt es ihre Bestimmung, zu kämpfen, so lange überhaupt ihre labyrinthische Laufbahn währt. Frieden gibt nur der Tod.
Johannes Scherr
Nur Leute, die mit den Rätseln unseres Daseins kurzweg damit sich abfinden, daß sie die ausgegebenen Stich- und Modewörter gedankenlos nachplappern, vermögen sich selbst oder anderen vorzuschwindeln, es sei unwahr, daß in jedem gesund organisierten Menschen in einer, je nach seiner Bildungsstufe gemodelten Form die Ahnung vom Überirdischen leben.
Johannes Scherr
Die großen Gegensätze von Idealismus und Realismus bewegten von jeher die intellektuelle Welt in ihren Tiefen. Sie werden niemals versöhnt und ausgeglichen werden; denn gerade auf der ewigen Reibung dieser Gegensätze beruht die Entwicklung der Zivilisation, und diese leidet nur dann Not, wenn einer der beiden Pole einseitig vorwiegt.
Johannes Scherr
Nur indem der Staat wehrhaft, stark und selbstbewußt dasteht, bereitet er auch den Bürgern ein sicheres, von der Fremde unabhängiges, menschenwürdiges Dasein nach eigenem Geiste, und indem er den Gehorsam für das Recht verlangt, zügelt er die unbotmäßig blinden Triebe, hilft sie dem Sittengesetz unterwerfen und ebnet so dem freudigen Rechttun die Bahn.
Johannes Scherr
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