Jede gute Erziehung erfordert, daß zu Hause die Mutter von den Augen des Kindes, von seinem Munde und von seiner Stirn jeden Wechsel seines seelischen Zustandes abliest.
Johann Heinrich PestalozziÜber den Autor
- Beruf des Autors: Pädagoge
- Nationalität: schweizerischer
- Geboren: 12. Januar 1746
- Gestorben: 17. Februar 1827
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"Man muß nicht müssen", sagt ein deutscher Dichter,
Ein andrer, und der größte unter allen:
"Der Mensch ist nicht geboren, frei zu sein."
Hat einer unrecht und der andre recht?
Und wer von beiden, dieses oder jenes?
O schwierig! Aber halt, da fällt mir ein:
Am Ende haben recht und unrecht beide.
Der Mensch ist frei, doch er bedarf ein Muß.
Nun gut, so schaffe selbst dir einen Zwang,
Ein Muß der Pflicht: dann dienst du, aber frei.
Friedrich Theodor von Vischer
Mignon
Buntbeblümte Wiesen dehnen
Fernhin sich, die Luft weht lind;
Auf umsonnten Wolkenkähnen
Kam der Lenz ins Land geschwind . . .
Buntbeblümte Wiesen dehnen
Fernhin sich, die Luft weht lind.
Laß mein Haupt an deines lehnen,
Rühr die Harfe, holdes Kind!
Lieblich wie Gesang von Schwänen
Klagt ihr Ton im Abendwind . . .
Laß mein Haupt an deines lehnen
Rühr die Harfe, holdes Kind!
Zages Hoffen, süßes Wähnen
Schwellt die Seele mir gelind;
Banges, langverhaltnes Sehnen
Löst sich; Quellen rieseln...
Heinrich Leuthold