Das Stiefkind
Wandernd zog ich durch den Staub
Sommerheißer Straßen,
Rand entlang im breiten Laub
Schwere Trauben saßen.
Doch auch eine Rose klomm
Aus den grünen Ranken
Und ihr rundes Antlitz glomm
Und sie schien zu wanken.
Und ein Winzer stand im Sold,
Der Empfindungslose
Hütete der Trauben Gold,
Aber nicht die Rose.
Und der Rose naht' ich hold,
Brach sie mit Gekose –
Mach' euch glücklich euer Gold,
Mich beglückt die Rose!
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Wer rief dich denn? Wer hat dich herbestellt?
Wer hieß dich kommen, wenn es dir zur Last?
Geh zu dem Liebchen, das dir mehr gefällt,
Geh dahin, wo du die Gedanken hast.
Geh nur, wohin dein Sinnen steht und Denken!
Daß du zu mir kommst, will ich gern dir schenken.
Geh zu dem Liebchen, das dir mehr gefällt,
Wer rief dich denn? Wer hat dich herbestellt?
Niccolò Tommaseo