Johann Christoph Friedrich von Schiller Zitate über sich selbst
Deutscher Dramatiker 10. November, 1759 – 9. Mai, 1805
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Zitate
Kein unversöhnlicherer Feind, kein neidischerer Amtsgehilfe, kein bereitwilligerer Ketzermacher als der Brodgelehrte. Je weniger seine Kenntnisse durch sich selbst ihn belohnen, desto größere Vergeltung heischt er von außen; für das Verdienst der Handarbeiter und das Verdienst der Götter hat er nur einen Maßstab, die Mühe. Beklagenswerter Mensch, der mit dem edelsten aller Werkzeuge, mit Wissenschaft und Kunst nichts Höheres will und ausrichtet, als der Tagelöhner mit dem Schlechtesten! der...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
An die Moralisten
Lehret! das ziemet euch wohl, auch wir verehren die Sitte,
Aber die Muse läßt sich nicht gebieten von euch.
Nicht von dem Architekt erwart ich melodische Weisen,
Und, Moralist, von dir nicht zu dem Epos den Plan.
Vielfach sind die Kräfte des Menschen, o daß sich doch jede
Selbst beherrsche, sich selbst bilde zum herrlichsten aus!
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Den Mathematiker, der in den Regionen des Unendlichen schweift und in der Abstractionswelt die wirkliche verträumt, jagt der Hunger aus seinem intellectuellen Schlummer empor; den Physiker, der die Mechanik des Sonnensystems zergliedert und den irrenden Planeten durch's Unermeßliche begleitet, reißt ein Nadelstich zu seiner mütterlichen Erde zurück; den Philosophen, der die Natur der Gottheit entfaltet und wähnt, die Schranken der Sterblichkeit durchbrochen zu haben, kehrt ein kalter...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Es führt dich meilenweit von dannen
Und bleibt doch stets an seinem Ort,
Es hat nicht Flügel auszuspannen
Und trägt dich durch die Lüfte fort.
Es ist die allerschnellste Fähre,
Die jemals einen Wandrer trug,
Und durch das größte aller Meere
Trägt es dich mit Gedankenflug,
Ihm ist ein Augenblick genug!
Dies leichte Schiff, das mit Gedankenschnelle
Mich durch die Lüfte ruhig trägt,
Sich selbst nicht von dem Ort bewegt,
Das Sehrohr ists, das in die Ferne
Den Blick beflügelt bis ins Land der Sterne.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Don Philipp stirbt. Karl erbt das größte Reich / der Christenheit. - Ein ungeheurer Spalt / reißt vom Geschlecht der Sterblichen ihn los, / und Gott ist heut, wer gestern Mensch noch war. / Jetzt hat er keine Schwächen mehr. Die Pflichten / der Ewigkeit verstummen ihm. Die Menschheit / - noch heut ein großes Wort in seinem Ohr - / verkauft sich selbst und kriecht um ihren Götzen. / Sein Mitgefühl löscht mit dem Leiden aus, / in Wollüsten ermattet seine Tugend, / für seine Torheit schickt ihm...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
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