Ich wüsste gern ...
Ich wüsste gern was morgen ist,
könnte mich drauf vorbereiten,
und hätte außerdem 'ne Frist,
Schlechtes einfach umzuleiten.
Gutes würde ich platzieren,
ganz nah bei mir, stets griffbereit,
und eventuell sortieren,
nach Menge, Ausführort und Zeit.
Gar nichts könnte mir passieren,
wenn ich heut' von morgen wüsste,
nirgends würde ich verlieren,
nicht verdursten in der Wüste.
Keiner könnte mir erzählen,
dass ich die falschen Wege geh',
nicht, dass mir die Sinne fehlen,
und das ich bald im Abseits steh'.
Doch allein schon der Gedanke,
"ich wüsste gern, was morgen ist",
bleibt wohl ewig eine Ranke,
deren Wachstum man – gern vermisst.