Der Dichter
Der Gleichklang war ihm stets egal,
von Versmaß hat er nie gehört,
seine Gedichte flach, banal,
das alles hat ihn nie gestört.
Täglich sich zu profilieren,
vor Nachbarn und im Freundeskreis,
sich im Mittelpunkt platzieren,
das wollte er, um jeden Preis.
Seine Strophen wurden länger,
verflachten hin zu Litanei,
die einst so treuen Anhänger,
empfanden es als Quälerei.
Doch der Dichter reimte weiter,
ließ Gedanken arglos schwirren,
– heute ist er Aussenseiter,
in der Anstalt, unter Irren.