Schleichender Herbst
Langsam schleicht der Herbst ins Land,
schickt Stürme und viel Regen,
Sommerzeit hat er verbannt,
um sein Farbkleid auszulegen.
Gerne mag er Braun und Gelb,
ebenso das fahle Grau,
mit dem Zauberwörtchen "welk"
beendet er die Gartenschau.
Bäume macht er nackt und kahl,
schickt Vögel auf die Reise,
Nebelbänke bis ins Tal
verteilt er still und leise.
Jedes Jahr treibt er dies Spiel,
lässt sich durch nichts vertreiben,
hat vor Augen nur ein Ziel,
bis zum Winter stark zu bleiben.
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Ihr Wille und sein Wille
Er: Nein, liebe Frau, das geht nicht an:
Ich muß hier meinen Willen haben.
Sie: Und ich muß meinen haben, lieber Mann.
Er: Unmöglich!
Sie: Was? nicht meinen Willen haben?
Schon gut! So sollst du mich in Monatsfrist begraben.
Er: Den Willen kannst du haben.
Gotthold Ephraim Lessing