Zitate
Träume tanken
Am Abend in der Dunkelheit,
denke ich so allerlei,
die Sehnsucht und die Einsamkeit,
sind von Anfang an dabei.
Ich träume dann von Zweisamkeit,
von Menschen, die's genießen,
mit Freude und Zufriedenheit,
in Liebe zu zerfließen.
Auch sehe ich des Lebens Sinn,
den jeder kann gestalten,
doch gilt von allem Anbeginn,
die Herzkraft freizuschalten.
Die Gedanken kreisen weiter,
heben ab in Raum und Zeit,
stimmen traurig und auch heiter,
sind zum Ruhen kaum bereit.
Erst wenn die...
Horst Rehmann
Lebenszeitraffer
Unter dem Herzen werden wir getragen,
schreiend blicken wir ins Licht der Welt,
können uns nich wehren, nichts erfragen,
sind tatenlos dem Erdendasein eingesellt.
Unsere Eltern lehren uns das Laufen,
vermitteln Charakter und Verstand,
lassen schnellstens uns noch taufen,
unsere Zukunft liegt in Gottes Hand.
Wir werden weise, erleben täglich mehr,
erfahren Kummer, Liebe, Pein und Leid,
der Körper zehrt am Älterwerden sehr,
zum jähen Ende ist es nicht mehr weit.
Viel zu schnell...
Horst Rehmann
Denke immer daran
Ich bin nicht Dein nettes Tonband,
das von früh bis spät funktioniert,
bin kein Chip vom Computerland,
den man wunschgemäß programmiert,
bin auch nicht Dein Fernsehgerät,
an dem Du zig Programme wählst,
nicht der, der Dir den Hals umdreht,
wenn Du mich mit Worten quälst,
ich bin keine Lampe im Raum,
die Du aus- und anknipsen kannst
und noch längst kein wackliger Baum,
auf dessen Astwerk Du tanzt. –
Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut,
mache Fehler dann und wann,
die...
Horst Rehmann
Nachtgedanken
Wenn ich mein Tagewerk vollbracht,
am Himmel hell die Sterne glüh'n,
dann fangen gegen Mitternacht
bei mir Gedanken an zu sprüh'n.
Ich denke an Unendlichkeit
und an Galaxien im All,
an die enorme Helligkeit
nach dem sagenhaften Urknall.
Und wie alles funktioniert,
auch nach zig Millionen Jahren,
und ob es jemand kontrolliert,
dem bewusst sind die Gefahren.
Viel mehr noch geht mir durch den Sinn,
wenn ich zum Sternenhimmel schau,
doch irgendwann, so mitten drin,
denk ich mir...
Horst Rehmann
Der Mensch von heute
(zum Glück nicht alle)
Offene Ohren, weiches Herz,
selten wie im Wald die Trüffel,
häufiger sind Leid und Schmerz
und Gebrülle wie bei Büffel.
Kein Mensch hört einem Andern zu,
geht lieber stur den eig'nen Weg,
auch Mitleid ist schon längst tabu,
gehört nicht mehr zum Privileg.
Eiskalte Schulter, Herz aus Stein,
so geht der Mensch durch's Leben,
Gefühle zeigt er nur zum Schein,
will nur nehmen, doch nicht geben.
Erst wenn er liegt im Sterbebett,
erntet er das, was er...
Horst Rehmann
2010
Jetzt laßt uns alle ganz schnell geh'n,
ins Jahr Zweitausendzehn,
Zweitausendneun ist eh vorbei,
vorbei ist auch die Knallerei.
Wir haben uns genug geschunden,
das letzte Jahr ist überwunden.
Wer weiß was uns das Neue bringt?
Ob uns das große Glück bald winkt?
Ein jeder stellt sich selbst die Weichen,
will er in Zukunft was erreichen,
mit etwas Mut und Strategie,
führt er im Leben selbst Regie.
Dreihundertfünfundsechzig Tage lang,
nur vorwärts, ohne Rückwärtsgang,
man nimmt das Lenkrad...
Horst Rehmann
Warst du – hast du?
Warst du jemals traurig,
hast du es je erlebt,
warst du auch mal zornig,
hast innerlich gebebt,
hast du Angst durchlitten,
dein Herzklopfen gehört,
hast du je gestritten,
dich fast dabei zerstört,
kennst du die wahre Not,
hast du sie je gespürt,
warst du allein im Boot,
hast es im Sturm geführt,
hast jemals du geliebt,
dich ganz hingegeben,
warst überaus betrübt,
je in deinem Leben?
Wenn so etwas dir fremd erscheint,
und jedes Wort dir widerstrebt,
dann hast du auch noch...
Horst Rehmann
Jedem das Seine?
Jeder kennt Glück, jeder kennt Wut,
auch Jubel und Tränen,
oft zahlt man sogar noch Tribut,
für unfassbare Szenen.
So gibt es den Einen, der lacht,
und den Andern, der weint,
und so manch Einer an der Macht,
sieht in Jedem den Feind.
Viele leben in Saus und Braus,
doch viel mehr noch in Not,
Reiche lachen die Armen aus,
geben ihnen kein Brot.
Manch Einer sollte sich schämen,
wenn er labt sich am Weine,
nichts geben, immer nur nehmen,
so sind nicht mal Schweine.
Oder
Jedem...
Horst Rehmann
Jeder Mensch zweifelt
Jeder Mensch zweifelt im Leben,
bei Dingen, die er nicht versteht,
all sein Denken geht daneben,
wenn Unvorstellbares vorgeht.
Die Lösung hat er nicht parat,
sein Wissen zeigt die Grenze an,
ab einem ganz bestimmten Grad
versagt sein scharfes Denkorgan.
Er äußert sich nur lapidar:
"Ach, ich glaube – könnt' sogar sein –
eventuell ist es auch wahr."
Oder: "Es trügt doch nur der Schein."
Worte, die nicht weiterbringen,
des Menschen Zweifel bleibt besteh'n,
denn bei...
Horst Rehmann
Sehnsucht nach Dir
Wenn abends hell das Mondlicht scheint,
und ich allein zuhause bin,
dann spür ich, wie die Seele weint,
und wie sie zerrt an meinen Sinn.
Die Sehnsucht fängt zu fliehen an,
hin zu Dir, zu Deinem Herzen,
und Träume ziehen mich spontan,
in ein Traurigland der Schmerzen.
Es nagt in meiner Brust ein Weh,
wenn Dein Foto ich betrachte,
und wenn ich Deine Augen seh,
schmelze ich dahin ganz sachte.
Für mich bist Du der Sonnenschein,
der meinem Dasein Auftrieb gibt,
Du bist ein...
Horst Rehmann
Dasein
Dasein heißt Leben, nicht nur da sein,
diese Welt ist einfach lebenswert,
wer lebt und liebt, erlebt das Dasein,
macht im ganzen Leben nichts verkehrt.
Dasein heißt, auf Erden menschlich sein,
an dunklen und an hellen Tagen,
nur wer das beherrscht, ist nicht allein,
bewältigt alle Lebenslagen.
Dasein heißt auch, etwas schaffen,
stets redlich sein bis hin zum Tod,
geben, nicht nur ständig raffen,
vertreiben Kummer und die Not.
Dasein heißt aber auch, da zu sein,
wenn dringend jemand...
Horst Rehmann
In einem Boot
Das Leben ist ein großes Meer,
wir rudern drauf in einem Boot,
und kommt ein Sturmtief mal daher,
geraten wir in höchste Not.
Dann gilt das Wort Zusammenhalt,
für die Schwarzen, Gelben, Weißen,
es gilt sowohl für Jung und Alt,
für die Armen und die Reichen.
Wenn jeder nur sein Bestes gibt,
ist dies Ruderboot zu retten,
wenn jeder seinen Nächsten liebt,
schwinden Kriege, Not und Ketten.
So beenden wir die Qualen,
vergessen Neid, Hass und Feinde,
Konkurrenz und auch...
Horst Rehmann
Ein zäher Baum
Ein zäher Baum wiegt sich im Winde,
er leidet unter Altersschwäche,
am Stamm löst sich bereits die Rinde,
Zeit nagt an seiner Oberfläche.
Noch steht er stolz auf festem Boden,
hat sich im Erdreich tief verkrallt,
doch wenn die Winde stärker toben,
verliert er zweifelsfrei den Halt.
Dann muss er machtlos sich ergeben,
dem steten Kreislauf dieser Erde,
muss Platz machen für neues Leben,
und sich verabschieden – in Würde.
Horst Rehmann
Gegenwehr
Wenn du mal weinst in dunkler Nacht,
und der Verzweiflung nahe bist,
dann hast du sicher nicht bedacht,
dass nichts im Leben einfach ist.
Du hast dein Ziel schon fast erreicht,
doch plötzlich stört ein großer Stein,
ihn wegzuräumen ist nicht leicht,
doch dieser Kraftaufwand muss sein.
Die Mühsal wird dann schnell belohnt,
du weinst nicht eine Träne mehr,
weißt endlich, wo der Teufel wohnt,
und wappnest dich zur Gegenwehr.
Horst Rehmann