Wüßt ich das Lied, das ihn bannt, das ihn zwingt
Wüßt ich das Lied, das ihn bannt, das ihn zwingt,
an mein armes, einsam verloderndes Herz,
das durch alle Fernen hinüberklingt,
durch alle Türen – durch Panzer und Erz.
Das dem einen Mann in die Seele dringt,
dem einzigen, der für mich nur erdacht –,
der einsam wie ich – mit der Sehnsucht ringt,
nach mir die Arme reckt – Nacht für Nacht.
Wo ist das Lied – das ihn zu mir zwingt,
aus der Einsamkeiten ewigem Schnee,
das ihm die Ebenbürtige bringt,
Genossin seiner leuchtenden Höh?
Wüßt ich das Lied, das ihn zu mir reißt,
wüßt ich zu seiner Kammer den Weg,
furchtlos durch Steppen totvereist
fänd ich, auch über Höllen, den Steg!
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Immerfort
Das Sonnenstäubchen fern im Raume,
Das Tröpfchen, das im Grase blinkt,
Das dürre Blättchen, das vom Baume
Im Hauch des Windes niedersinkt -
Ein jedes wirkt an seinem Örtchen
Still weiter, wie es muß und mag,
Ja selbst ein leises Flüsterwörtchen
Klingt fort bis an den letzten Tag.
Wilhelm Busch

