Zitate
Zwischen Gräben und grauen Hecken,
den Rockkragen hoch, die Hände in den Taschen,
schlendre ich durch den frühen Märzmorgen.
Falbes Gras, blinkende Lachen und schwarzes Brachland
so weit ich sehn kann.
Dazwischen,
mitten in den weissen Horizont hinein,
wie erstarrt,
eine Weidenreihe.
Ich bleibe stehn.
Nirgends ein Laut. Noch nirgends Leben.
Nur die Luft und die Landschaft.
Und sonnenlos, wie den Himmel, fühl ich mein Herz!
Plötzlich ein Klang,
Ich starre in die Wolken.
Über mir,...
Hermann Oscar Arno Alfred Holz
Über die Welt hin ziehn die Wolken,
Grün durch die Wälder
Fließt ihr Licht.
Herz vergiß!
In stiller Sonne
Lebt lindester Zauber,
Unter wehenden Blumen blüht tausend Trost.
Vergiß! Vergiß!
Aus fernem Grund pfeift, horch, ein Vogel ...
Er singt ein Lied.
Das Lied vom Glück!
Vom Glück.
Hermann Oscar Arno Alfred Holz
Aus weissen Wolken
baut sich ein Schloss.
Spiegelnde Seen, selige Wiesen,
singende Brunnen aus tiefstem Smaragd!
In seinen schimmernden Hallen
wohnen
die alten Götter.
Noch immer,
abends,
wenn die Sonne purpurn sinkt,
glühn seine Gärten,
vor ihren Wundern bebt mein Herz
und lange . . . steh ich.
Sehnsüchtig!
Dann naht die Nacht,
die Luft verlischt,
wie zitterndes Silber blinkt das Meer,
und über die ganze Welt hin
weht ein Duft
wie von Rosen.
Hermann Oscar Arno Alfred Holz
Winter
Du lieber Frühling, wohin bist du gegangen?
Noch schlägt mein Herz, was deine Vögel sangen.
Die ganze Welt war wie ein Blumenstrauß,
Längst ist das aus!
Die ganze Welt ist jetzt, o weh,
Barfüßle im Schnee.
Die schwarzen Bäume stehn und frieren,
Im Ofen die Bratäpfel musizieren,
Das Dach hängt voll Eis.
Und doch! Bald kehrst du wieder, ich weiß, ich weiß!
Bald kehrst du wieder,
O, nur ein Weilchen,
Und blaue Lieder
Duften die Veilchen!
Hermann Oscar Arno Alfred Holz
Phantasus
Hinter blühenden Apfelbaumzweigen
steigt der Mond auf.
Zarte Ranken,
blasse Schatten
zackt sein Schimmer in den Kies.
Lautlos fliegt ein Falter.
Ich wandle wie trunken durch sanftes Licht,
die Fernen flimmern.
Selig silbern blitzt Busch und Gras.
Das Tal verblinkt,
aus weichstem Dunkel,
traumsüß flötend, schluchzend jubelnd,
mein Herz schwillt über,
die Nachtigall!
Hermann Oscar Arno Alfred Holz